Warnstreiks werden trotzdem fortgesetzt
Mit Demonstrationen und Kundgebungen werden die Warnstreiks der Beschäftigten in der nordrhein-westfälischen Textil- und Bekleidungsindustrie fortgesetzt.
Einen Schwerpunkt bildet morgen, am 6. Oktober 2004, das Münsterland. In Rheine, Emsdetten und Bocholt werden mehrere 1000 Beschäftigte befristet ihre Arbeit niederlegen. Auch in Mönchengladbach, Duisburg und Remscheid/Solingen sind Warnstreiks geplant. Zu Kundgebungen vor den Werkstoren werden die Beschäftigten von Sara Lee und Kettelhack in Rheine sowie von den Schmitz-Werken und C&A Wölte in Emsdetten die Arbeitsplätze verlassen.
Gestern, am 4. Oktober, zogen 200 Beschäftigte von Eratex in Herford während des Warnstreiks vor das Unternehmen Brinkmann, Sitz des Verhandlungsführers der Arbeitgeberseite. Heute, am 5. Oktober, haben sich 100 Beschäftigte von TAG Gladbacher in Krefeld an den Warnstreiks beteiligt. Bei der Weberei Gebr. Colsman in Essen stand die Produktion still, die gesamte Schicht mit 40 Beschäftigten legte die Arbeit nieder.
Weitere Warnstreiks sind für Donnerstag (7.10.) im münsterländischen Greven und Gescher sowie in Bielefeld und Krefeld angekündigt. Am Freitag (8.10.) wird es einen zusätzlichen Warnstreikschwerpunkt in Bielefeld geben.
Für die 45 000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen und die insgesamt 150 000 Beschäftigten bundesweit fordert die IG Metall eine Entgelterhöhung um 3,5 Prozent. Die dritte Verhandlungsrunde war am 20. September ohne Ergebnisse unterbrochen worden.
Die Arbeitgeberseite hatte die Öffnung der Tarifverträge für betriebliche Abweichungen als Vorbedingung für weitere Verhandlungen eingefordert.
Gestern haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband auf die Fortsetzung der unterbrochenen Verhandlungen ohne Vorbedingungen am Montag, dem 11. Oktober, in Wiesbaden-Niedernhausen geeinigt. IG Metall Bezirkssekretär Karlo Sattler: „Die Warnstreiks der IG Metall werden bis zum neuen Verhandlungstermin fortgesetzt. Konkrete Angebote der Arbeitgeber fehlen bis heute.“