Wetzel: "Kannegiesser redet groben Unfug"
Das Gesprächsergebnis zum Abschluss der Tarifverhandlungen für die 85.000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen ist durch die Tarifkommission der IG Metall heute, 12. Mai, in Sprockhövel mit klarer Zustimmung bestätigt worden.
In der Nacht zum Mittwoch, dem 11. Mai 2005, hatte es zuvor in einem Gespräch auf Initiative der Arbeitgeber - unmittelbar vor Einleitung der Urabstimmung - eine Verständigung gegeben.
Die Beschäftigten erhalten 500 Euro als Einmalzahlung für die Monate April bis August 2005. Ab dem 1. September 2005 werden die Einkommen um 3,5 % erhöht. Den Auszubildenden werden einmalig 100 Euro gezahlt. Gespräche über Maßnahmen der Beschäftigungs- und Innovationsförderung werden fortgesetzt. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31. August 2006.
Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Verhandlungsführer:
„Die Einbahnstraße des Verzichtens ist beendet. Mit diesem Abschluss ist klar: Beschäftigte, die geschlossen für ihre Interessen eintreten, setzen auch ihren Anteil an Produktivitätsvorteilen und Gewinnen durch. Die Kannegiesser-Strategie, dauerhafte Einkommenssteigerungen auf die Höhe der Inflationsrate zu begrenzen, ist gescheitert.“
Wetzel weiter: „Herr Kannegiesser redet groben Unfug, wenn er jetzt den Abschluss als harte Belastung für die Metallwirtschaft darstellt. Der Aufwand für Löhne und Gehälter beträgt in der Stahlbranche nur noch 11 % der Gesamtkosten. Selbst wenn die Tariferhöhung teilweise weiterzugeben wäre, bei den Metallbetrieben kämen allenfalls Prozentbruchteile an.“