Metall-Arbeitgeber wollen ans Weihnachtsgeld
Die Metall-Arbeitgeber haben in der heutigen zweiten Tarifverhandlung real nur eine 1,5 Prozent-Einkommenssteigerung angeboten.
Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: „Mehr als 1,5 Prozent ist in der Mogelpackung des ersten Angebotes nicht drin. Trotz bester wirtschaftlicher Lage wollen die Arbeitgeber ihren Beschäftigten nicht ernsthaft die Teilhabe am Erfolg ermöglichen. Wer so in die Tarifrunde rein geht, darf sich über heftige Warnstreiks nicht wundern.“
„Schon die verkündeten 2,5 Prozent sind viel zu wenig, gemessen an Inflations-, Produktivitäts- und Gewinnentwicklung. Und ein Prozent vom Jahreseinkommen wollen die Arbeitgeber direkt wieder kassieren. Denn beim Weihnachtsgeld soll es 15 Prozentpunkte weniger geben. Statt heute 55 Prozent eines Monatseinkommens sollen künftig nur 40 Prozent möglich sein. Im Ergebnis bliebe den Beschäftigten nach zwölf Monaten Vertragslaufzeit gerade mal eine Einkommenssteigerung um 1,5 Prozent, also der programmierte Reallohnverlust. Auch mit der angebotenen Einmalzahlung von 0,5 Prozent würde sich daran nichts ändern. Denn nichts bliebe davon nach der Vertragslaufzeit übrig.“
Detlef Wetzel: „Wer in einer derartig guten wirtschaftlichen Lage versucht, in die Substanz bestehender Tarifverträge einzugreifen, der muss wohl erst noch begreifen, wie die Beschäftigten auf solche Provokationen antworten.“
Für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen wurde zudem durch die IG Metall in der heutigen Verhandlung die jährlich wiederholte Behauptung der Arbeitgeber widerlegt, 30 Prozent ginge es schlecht.
Detlef Wetzel: „Bei der Hälfte aller kleinen und mittleren Betriebe ist die Ertragslage genau so gut wie 2006. Bei 40 Prozent sind die Erträge spürbar gestiegen. Diese Daten hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau erfasst. Damit sind die Zahlen der Arbeitgeber zur leicht durchschaubaren Zweckpropaganda geworden.“
Für den 16. April ist in Nordrhein-Westfalen die dritte Tarifverhandlung vereinbart worden, sie findet in Neuss statt. Am 28. April endet die Friedenspflicht. Danach sind Warnstreiks möglich.
Die IG Metall fordert die Erhöhung der Einkommen und Ausbildungsvergütungen um 6,5 Prozent für zwölf Monate ab dem 1. April 2007. Zudem sollen ausbildungsbedingte Kosten künftig vollständig von den Arbeitgebern übernommen werden. Über gemeinsame Initiativen zur Altersteilzeit und zur Leiharbeit will die IG Metall ebenfalls in dieser Tarifrunde mit den Arbeitgebern sprechen.
Richtig gerechnet:
aktuelles Arbeitgeberangebot ab 1.4.2007: + 2,5% Einkommenssteigerung
Das Weihnachtsgeld soll um 15 % sinken können: - 1,0% vom Jahreseinkommen
Einmalzahlungen von 0,5 % auf ein Jahr begrenzt: + 0,5% Einmalzahlung
Wegfall der Einmalzahlungen nach 12 Monaten: - 0,5% Einmalzahlung
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Nach Ende der Vertragslaufzeit verbleiben: +1,5% Einkommenssteigerung
Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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