12/07/2008

Heute konsequent und geschlossen fortgesetzt

An allen 14 Standorten der Fahrzeugwerke Lueg AG haben die Beschäftigten heute ihren Streik für einen fairen Haustarifvertrag konsequent und geschlossen fortgesetzt. In den Werkstätten wird nicht gearbeitet. Auch im Verkauf geht fast nichts mehr.

Nicht nur die IG Metall-Mitglieder beteiligen sich am Streik. Auch andere schließen sich an. Viele treten in diesen Tagen neu der Gewerkschaft bei. Der heutige Streiktag ist zugleich Familientag, denn viele Angehörige sind mit zu den Streiktreffen vor den Standorten gekommen.

Aus kleineren Standorten sind die Beschäftigten zu gemeinsamen Aktionen vor den größeren Standorten in Essen und Bochum angereist. Überall zeigen die Kunden fast durchgängig ein hohes Verständnis und Sympathie für Streikenden. Viele Menschen kommen zu den Streikposten, um ihre Solidarität zu bekunden, bringen heiße und kalte Getränken oder auch Kuchen und Kekse mit.

Werner Birkhahn, IG Metall Verhandlungsführer: „Es ist schon beeindruckend, wie viel Zuspruch es von allen Seiten gibt. Dabei ist keinesfalls der Streik unser Ziel. Wir wollen eine schnelle Verhandlungslösung mit einem Haustarifvertrag, der den Lueg-Beschäftigten das absichert, was auch in allen anderen seriösen Betrieben der Branche tariflich gilt. Es liegt am Vorstand, jetzt Einsicht zu zeigen. Auch am Wochenende bin ich erreichbar."

Solidarität mit den Streikenden der Lueg-Mercedes-Autohäuser im Ruhrgebiet erklärte heute auch Thomas Weilbier, Betriebsratsvorsitzender des Daimler-Sprinter-Werks in Düsseldorf: „Wer so wie ihr gute Arbeit an guten Produkten leistet, der muss auch gut dafür bezahlt werden. Keine ordentliche Lohnerhöhung, unbezahlte Mehrarbeit, Abstriche beim Urlaub – mit diesen Forderungen verlässt euer Arbeitgeber die Grundlagen von Fairness und Anstand. Was überall sonst in der Branche gilt, das könnt ihr euch nicht nehmen lassen."

Mit ihrem Streik fordern die Beschäftigen von Lueg einen Haustarifvertrag zu den Bedingungen der bisherigen Flächentarifverträge der IG Metall. Außerdem wird die Anhebung der Löhne und Gehälter um fünf Prozent ab dem 1. April 2008 für zwölf Monate gefordert. Der Vorstand von Lueg will den Beschäftigten bis zu fünf Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche zumuten sowie einen auf 25 Tage gekürzten Jahresurlaub und keine angemessene Entgeltsteigerung.

Der Streik wird auch am Montag, den 14. Juli 2008 fortgesetzt.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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