Erstmals berät Jugendtarifkommission über Forderungen
Die besser gesicherte Übernahme aller Ausgelernten, höhere Ausbildungsvergütungen entsprechend der gesamten Einkommenssteigerungen und einen Anspruch auf Freistellung der Auszubildenden für die politische Bildung, das wollen 165 Jugend- und Auszubildendenvertreter aus NRW in der kommenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie erreichen. Auch zusätzliche Ausbildungsplätze werden gefordert, damit aus Schulabgängern nicht Arbeitslose werden.
Erstmals kam an diesem Wochenende in Sprockhövel die "Jugendtarifkommission" für die Metall- und Elektroindustrie im IG Metall Bezirk NRW zusammen. Jugend- und Auszubildendenvertreter aus 84 Betrieben aller IG Metall Verwaltungsstellen berieten über zwei Tage, wie die kommende Tarifrunde vorzubereiten ist und welche Forderungen für sie besondere Priorität haben.
Oliver Burkhard, IG Metall Bezirksleiter und Verhandlungsführer für NRW: "Mit der Jugendtarifkommission geben wir denen, die die Zukunft der IG Metall ausmachen, ein ganz besonderes Gewicht. Männlich, westdeutsch und jung - das sind derzeit die Verlierer der Krise. Der drastische Rückgang an Ausbildungsplätzen blockiert vielen die Chance auf einen guten Berufseinstieg. Ich fordere die Metall-Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen auf: Schafft mehr statt weniger Ausbildungsplätze, gerade jetzt in der Krise. Und entlasst die Ausgelernten nicht in die Arbeitslosigkeit. Sonst macht ihr den letzten Tag der Krise zum ersten Tag des Fachkräftemangels."
Eine Befragung der IG Metall NRW zeigt, dass 366 Betriebe in NRW ihre bisherige Ausbildung völlig eingestellt haben. Fast 30 Prozent der Betriebsräte berichten von einer Verringerung der Ausbildungsplatzzahlen. Danach fehlen derzeit gegenüber dem Vorjahr etwa 20 Prozent aller Ausbildungsplätze im Bereich der IG Metall NRW. In 62 Prozent der Metall- und Elektrobetriebe in NRW ist zudem die Übernahme der Ausgelernten in Gefahr.
Den Jugend- und Auszubildendenvertretern sicherte Oliver Burkhard zu, dass die große Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in NRW die Forderungen der Jugend mit in ihre Beratungen der Tarifforderungen zum Beginn des kommenden Jahres aufnehmen wird.
Mit freundlichen Grüßen
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Wolfgang Nettelstroth
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