IG Metall und Betriebsräte kooperieren
Zahlreiche Betriebsräte trafen sich heute in Bochum zum intensiven Austausch über die Sicherung der Arbeitsplätze bei Opel und in den nordrhein-westfälischen Zulieferbetrieben.
Rund 80 Prozent der Wertschöpfung eines verkauften Opel Zafira oder Opel Astra aus Bochum wird nicht im dortigen Werk, sondern bei den Zulieferbetrieben erbracht. 136 Betriebe in Nordrhein-Westfalen sind direkt und wesentlich von ihrem Kunden Opel abhängig. Viele hundert weitere Betriebe sind darüber hinaus für Opel tätig. Von den Fertigungsbetrieben für Sitze, Lenkungen, Autoglas und Schalldämmungen bis zu den logistischen Dienstleistungsbetrieben im Werk waren die Betriebsräte aus einem sehr breiten Spektrum der Zulieferer vertreten.
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Jeder Arbeitsplatz im Bochumer Opelwerk steht für mindestens vier weitere Arbeitsplätze bei den Zulieferern. Wir verhandeln mit den Investoren nicht nur um die 5000 Jobs bei Opel. Wir haben die gesamte automobile Wertschöpfungskette im Blick, mit mehr als 20 000 weiteren Jobs, die dahinter stehen. Wir retten nicht die Unternehmen, wir wollen die Arbeitsplätze retten."
Die aus den NRW-Zulieferbetrieben angereisten Betriebsräte verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung. Darin heißt es: "Spitzentechnologie und Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen dürfen nicht dauerhaft verloren gehen, nur weil Manager in den USA auf kurzfristige Renditen statt langfristige industrielle Konzepte gesetzt haben."
Eine Kurzumfrage unter den Betriebsräten der Zulieferbetriebe machte deutlich: In vielen Fälle würde ein Aus von Opel auch das Aus für die Beschäftigte in den Zulieferbetrieben bedeuten. Es kämen sogar komplette Unternehmensstandorte in Gefahr.
Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender am Opel-Standort in Bochum: "An der Zukunft von Opel-Bochum hängt ein erhebliches Stück der Zukunft der Autozulieferbranche in Nordrhein-Westfalen. Die Menschen brauchen endlich Sicherheiten. Wir brauchen zügig einen Abschluss bei den Investorenverhandlungen. Das liegt im gemeinsamen Interesse aller Betriebsräte des Arbeitsplätzenetzwerkes von Opel."
Sollten die Verhandlungen mit den Opel-Investoren scheitern, sieht die IG Metall nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr, sondern befürchtet auch weitere Nachteile für die Entwicklung von Fertigung, Dienstleistung und Technologie in NRW.
Oliver Burkhard: "Die Zulieferer von Opel gehören bei Technologie, Fertigungskompetenz und Dienstleistung zur Weltspitze. Sollten wir die Arbeitsplätze und damit diese Kompetenzvorsprünge verlieren, könnten bisherige Konzepte und Mittel der Hochschul- und Technologieförderungen des Landes das keinesfalls wieder auffangen."
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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