IG Metall warnt vor zu großer Freude
Die IG Metall NRW begrüßt die Entscheidung von General Motors, Opel an den Automobilzulieferer Magna zu verkaufen, warnt aber gleichzeitig vor allzu großer Freude.
Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall NRW: "Wir sind einen Schritt weiter, aber nur einen. Der Ball hat lange auf dem Netz gedreht und ist jetzt endlich auf die richtige Seite gefallen. Das Match ist aber noch nicht zu Ende, unterschrieben ist noch nichts. Jetzt fällt die eigentliche Arbeit erst an. Leichter sind die Verhandlungen durch die wochenlangen Nebelmanöver von GM nicht geworden. Wir machen uns keine Illusionen. Auch mit Magna wird das kein Spaziergang, aber wenigstens steht jetzt die Richtung fest."
Die europäischen Betriebräte sowie IG Metall und Politik hatten sich für eine Investorenlösung mit Magna ausgesprochen. Jetzt muss Magna schnell einen Businessplan vorlegen und die Einzelheiten des industriellen Konzepts vorstellen. Die Verhandlungsituation ist wieder an den Punkt zurückgedreht, an dem GM selbst erstmals den Verkauf an Magna in Zweifel gezogen hatte. An Zusagen für Arbeitnehmerbeiträge waren stets klare Bedingungen geknüpft: ein tragfähiges Zukunftskonzept für "New Opel", Standort- und Beschäftigungssicherung sowie der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Dabei bleibt es.
Aus Sicht der Arbeitnehmervertreter wäre dies bei einem Verbleib von Opel bei GM in keinem Fall gewährleistet gewesen. Weder lag dort ein tragfähiges Konzept vor, noch war erkennbar, wie GM die nötigen sechs Milliarden Euro für einen erfolgreichen Restrukturierungsprozess hätte bereitstellen wollen. Damit wäre die Geschäftsgrundlage für Arbeitnehmer-Beiträge sofort entfallen.