Pressemitteilung
10/03/2009

"Passgenauer Abschluss in turbulenter Zeit"

In den Verhandlungen für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie wurde am heutigen frühen Morgen nach 18 Stunden ein Ergebnis erzielt.

Auch die 34.000 Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Nordrhein-Westfalen erhalten damit mehr Geld. Von Mai bis Dezember 2009 bekommen die Beschäftigten eine monatliche Einmalzahlung von 42,50 Euro. Die Auszubildenden erhalten 21,25 Euro. Ab 1. Januar 2010 werden die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1,5 Prozent erhöht, zusätzlich werden sie tabellenwirksam um einen Festbetrag von 40 Euro erhöht, bei den Auszubildenden sind es 20 Euro. Aus wirtschaftlichen Gründen kann die Einmalzahlung von 42,50 Euro und die prozentuale Lohn- und Gehaltserhöhung von 1,5 Prozent im Rahmen einer freiwilligen Betriebsvereinbarung gekürzt oder ganz ausgesetzt werden. Dabei ist eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung Voraussetzung. Die Einmalzahlung kann auch betrieblich verdoppelt werden. Die Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen können nicht verschoben oder gekürzt werden. Mit der Februar-Abrechnung 2011 erhalten die Beschäftigten eine weitere Einmalzahlung von 99 Euro für die Monate Januar und Februar, Auszubildende erhalten 49,50 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate und endet am 28. Februar 2011.

Ergebnis der Verhandlungen ist auch, dass eine Expertengruppe der Tarifparteien Vorschläge für neue Vereinbarungen zur Altersteilzeit, zur Übernahme der Auszubildenden und zur Arbeitszeit bis zum 31. Oktober vorlegt.

Heide Schnare, IG Metall-Tarifexpertin in Nordrhein-Westfalen: "Erreicht wurde ein passgenauer Tarifabschluss in wirtschaftlich turbulenter Zeit, mit einer starken sozialen Komponente. Besonders den Beschäftigten in unteren Entgeltgruppen bringen die vereinbarten Festbeträge ein Plus. In den Betrieben mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kann der Beschäftigungssicherung Priorität gegeben werden. Soweit es wirtschaftlich besser läuft, ist die Verdopplung der Einmalzahlungen vorgesehen."

In Nordrhein-Westfalen hatten 3.300 Beschäftigte aus 36 Betrieben in der vergangenen Woche vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Gestern waren nochmals an die 400 Beschäftigte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu einer Kundgebung am Verhandlungsort in Gladbeck gekommen. Mehr als 8.000 Warnstreikende sorgten in ganz Westdeutschland für Druck aus den Betrieben.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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