Proteststreik gegen Produktionsverlagerung
Die Belegschaft von O&K Antriebstechnik in Hattingen streikt. Sie wehrt sich gegen die geplante Verlagerung der Getriebefertigung nach China. Das würde die Vernichtung von 118 der 190 Arbeitsplätze bedeuten. IG Metall und Betriebsrat fordern von der Geschäftsführung "ernsthafte Verhandlungen".
Die Verhandlungen mit der Firmenleitung seien "festgefahren", erklärte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gerd Starosta. Man habe Vorschläge gemacht, "die richtig Geld einsparen". Diese seien jedoch "rigoros abgeschmettert" worden. Geschäftsführer Manfred Krause sei "weder gesprächs- noch kompromissbereit". Deshalb habe die Frühschicht heute die Arbeit niedergelegt. Die Kollegen hätten "die Schnauze voll", so Starosta, sie wollten "vernünftige Verhandlungen". Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende geht davon aus, dass sich auch die Mittags- und die Nachtschicht dem Arbeitskampf anschließen.
Die Bürgermeisterin von Hattingen, Dagmar Goch (SPD), besuchte die Streikenden vor dem Werkseingang an der Nierenhofer Straße. Ihr sei es "ein Bedürfnis zu zeigen, dass die Stadt hinter der Belegschaft steht", sagte sie dem WDR. Otto König, Geschäftsführer der IG Metall Gevelsberg-Hattingen, betonte: "Wir wollen keine Eskalation." König verlas eine Resolution an die Adresse der italienischen Eigentümer von O&K, der Carraro-Gruppe, in der es heißt: "Lassen Sie ernsthafte Verhandlungen über Alternativen zur Beschäftigungssicherung zu." In der Resolution heißt es weiter: "Der Standort Hattingen schreibt bis auf den heutigen Tag schwarze Zahlen."
Anfang November hatte es bereits an allen Standorten von Carraro in Italien ganztägige Streiks gegen die geplante Verlagerung der Produktion gegeben. Danach wurde der beabsichtigte Personalabbau für 2009 vorläufig auf Eis gelegt. Stattdessen ist eine Verlängerung der Kurzarbeit im Gespräch.