Stahl Tarifrunde 2010
06/09/2010

Arbeitgeber versuchen, den Aufschwung klein zu reden

Ohne Angebot der Arbeitgeber endete heute in Gelsenkirchen die erste Tarifverhandlung für die 85.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Die Arbeitgeber haben heute den Aufschwung ganz klein geredet, gegen alle klaren Fakten. Unsere Leute kennen die vollen Auftragsbücher, die hohe Auslastung, den Umfang der Mehrarbeit genau. Sie wissen, dass alle Hochöfen wieder voll in Betrieb sind. Der Aufschwung hat Substanz. Von dem Profit dieses Aufschwungs müssen alle profitieren. Nach dem erfolgreichen Krisenpaket gilt es jetzt, ein starkes Aufschwungpaket zu schnüren."

Zur Gleichbehandlung von Leiharbeitern haben die Arbeitgeber in der ersten Runde tarifliche Regelungen für unnötig erklärt. Auch zu den Arbeitsbedingungen für Ältere sehen sie derzeit kaum Handlungsbedarf.

Oliver Burkhard: "Die Forderungen nach gleichem Geld für Leiharbeiter und zur Weiterentwicklung des Tarifvertrags Demografischer Wandel sind für uns unabdingbar. Es kann doch niemand ernsthaft akzeptieren wollen, dass gleiche Arbeit ungleich bezahlt wird. Und wer zu den Älteren zählt, braucht bessere Bedingungen für längeres Arbeiten."

Die zweite Verhandlung beginnt am Freitag, den 17. September 2010, um 15:00 Uhr im Hotel Maritim in Gelsenkirchen.

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