Hohe Geschlossenheit sorgt für erhebliche Stillstände
Heute haben nochmals 3750 Beschäftigte in 13 Betrieben bis zu vier Stunden die Anlagen der Stahlunternehmen aus der Produktion genommen. Insgesamt über 17.000 Stahlarbeitnehmer in 67 Betrieben beteiligten sich an den drei Warnstreiktagen dieser Woche, oft für eine halbe Schicht.
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Unsere Mitglieder haben hervorragend gezeigt, wie geschlossen sie hinter den Forderungen ihrer IG Metall stehen. Das hat für erhebliche Stillstände in den Betrieben gesorgt. Auffällig hoch war die Beteiligung der Jugend und vieler Angestellter. Praktisch alle, die auf Schicht waren, haben auch mitgemacht. Jetzt liegt der Ball bei den Arbeitgebern. Sie kennen unsere Forderungen. Jetzt kennen sie auch unseren Willen, diese durchzusetzen. Ohne weiteres Verzögern sollten sie es jetzt ermöglichen, in echten Verhandlungen zu einem guten Ergebnis zu kommen."
Die heutigen Warnstreiks betrafen Stahlunternehmen in Bremen, Düsseldorf, Georgsmarienhütte, Herborn, Mülheim und dem Siegerland.
In Bremen kamen 1000 Warnstreikende zur Demonstration und anschließenden Kundgebung mittags vor dem Verwaltungsgebäude des Arcelor-Mittal-Werks. Dort sprach Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW.
In Georgsmarienhütte beteiligten sich insgesamt 900 Beschäftigte ab 9 Uhr an dem vierstündigen Warnstreik und der Kundgebung vor dem Werkstor der Georgsmarienhütte, darunter 100 Warnstreikende von IAG MAGNUM GmbH. Die Auszubildenden waren geschlossen mit dabei. Oliver Burkhard war auch hier der Hauptredner der Kundgebung.
In Düsseldorf-Reisholz ruhte die Produktion bei Vallourec & Mannesmann vollständig. 200 Stahlarbeiter sorgten hier für den Stillstand.
In Herborn haben sich 300 Beschäftigte an dem Warnstreik und der Kundgebung bei Thyssen-Krupp Nirosta Dillenburg beteiligt.
In Mülheim streikten bereits ab fünf Minuten vor Mitternacht die 180 Beschäftigten der Nachtschicht von Vallourec & Mannesmann. Sie sorgten auf ihrer Kundgebung ab "Fünf vor Zwölf" für Streikstimmung rund um die Uhr.
Auch die 450 Beschäftigten der Mittagsschicht von Vallourec & Mannesmann gingen mit einer Kundgebung vor dem Werktor in den Warnstreik.
Weitere Warnstreiks und betriebliche Kundgebungen gab es mit insgesamt 550 Beteiligten bei der Friedrich-Wilhelms-Hütte sowie EUROPIPE, Salzgitter Mannesmann Grobblech (SMGB), Salzgitter Mannesmann Röhrenwerke und den Auszubildenden von Vallourec & Mannesmann in Mülheim.
In Kreuztal-Eichen und Kreuztal-Ferndorf bei Siegen kamen insgesamt 350 Warnstreikende der beiden Standorte von Thyssen-Krupp Steel zu zwei Kundgebungen zusammen.
Am Mittwoch, den 29. September 2010, 17 Uhr, findet der dritte Verhandlungstermin im Hilton Düsseldorf Hotel, Georg-Glock-Straße 20, 40474 Düsseldorf statt. Über den erreichten Stand der Verhandlungen und das weitere Vorgehen wird die Tarifkommission der IG Metall am 30. September 2010 ab 12 Uhr in Sprockhövel beraten.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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