Pressemitteilung
27/08/2010

IG Metall fordert sechs Prozent höhere Einkommen

Mit der Forderung nach 6 Prozent höheren Einkommen geht die IG Metall in die Tarifverhandlungen für die 85.000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Diesen Beschluss fasste heute die Tarifkommission in Sprockhövel. Die IG Metall will mit den Arbeitgebern in dieser Tarifrunde zudem ein Vereinbarung für faire Leiharbeit erzielen und ältere Arbeitnehmer entlasten.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Vom Profit des Aufschwungs müssen alle Beschäftigten profitieren. In der Krise ist es uns gelungen, Jobs und Einkommen zu sichern. Nach diesem erfolgreichen Krisenmanagement muss sich zeigen, ob auch ein gutes Aufschwungmanagement mit den Stahl-Arbeitgebern geht. Uns liegt nichts an langen Ritualen. Was zählt, ist das Ergebnis. Und das muss fair sein."
 
Dabei stehen nicht nur prozentuale Einkommenssteigerungen auf der Tagesordnung. Für die bereits wieder über 3000 Leiharbeiter in der Stahlindustrie will die IG Metall in dieser Tarifrunde die Gleichstellung per Tarifvertrag absichern. Mit vielfach schon vorhandenen Betriebsvereinbarungen gibt es gute Voraussetzungen für einen künftig einheitlichen tariflichen Mindeststandard.
 
Oliver Burkhard: "In der Stahlindustrie darf es keine zwei Klassen von Beschäftigten geben. Wer als Leiharbeitnehmer in den Betrieb geholt wird, muss für gleiche Arbeit auch gleiches Geld bekommen. Wir wollen erstmals per Tarifvertrag sicherstellen, dass dieser Grundsatz in allen Betrieben der Branche Anwendung findet. Hochwertiger Stahl mit billigen Arbeitskräften - das geht nicht zusammen."
 
Auch für die derzeit rund 5000 Beschäftigten, die noch mit über 60 Jahren in den Betrieben der Branche arbeiten, will die IG Metall verbesserte Bedingungen erzielen. Nachdem schon 2006 im Tarifvertrag zur Gestaltung des demografischen Wandels die Voraussetzungen für alternsgerechtes Arbeiten und Gesundheitsförderung verbessert wurden, soll jetzt mit dem Einstieg in verkürzte Arbeitszeiten für Ältere ein weiterer Schritt folgen.
 
Oliver Burkhard: "Wenn die Älteren kürzer arbeiten, hilft das ihrer Gesundheit und zugleich den jüngere Kolleginnen und Kollegen, die dauerhaft übernommen werden wollen. Wir brauchen gute Lösungen für alle Generationen im Betrieb. Das ist unser Job."
 
Die erste Tarifverhandlung beginnt am Montag, den 6. September 2010 um 15 Uhr im Hotel Maritim in Gelsenkirchen.

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Wolfgang Nettelstroth
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