IG Metall will von NRW-Regierung "Gütesiegel Leiharbeit"
In ihrem heute veröffentlichten Memorandum zur Leiharbeit nennt die IG Metall NRW sieben Gründe, warum Leiharbeit verhindert oder begrenzt und fair gestaltet werden sollte. Von der Landesregierung fordert Bezirksleiter Oliver Burkhard eine Zertifizierungsstelle für faire Leiharbeit.
Das Memorandum liefert Argumente gegen einen erneuten Boom der Leiharbeit. Vor der Presse in Düsseldorf sagte IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard: "Unternehmer und Manager, die nach dem Patentrezept verfahren, 'nichts geht unter 20 Prozent Leiharbeit', liegen regelmäßig falsch. Leiharbeit ist keineswegs so kostengünstig, wie von Verleihfirmen suggeriert und von Entleihfirmen erhofft wird." Zudem seien die Belastungen für die Betroffenen gravierend, denn Leiharbeit werde um bis zu 40 Prozent schlechter bezahlt.
Das Memorandum fasst die Erfahrungen von Betriebsräten und die Erkenntnisse von Wissenschaftlern zusammen. Danach bedeutet Leiharbeit erheblichen Einarbeitungsaufwand, stört eingespielte Arbeitsabläufe, belastet Stammbeschäftigte, verschlechtert das Betriebsklima und führt letztlich zu Qualitätsverlusten. Eine langfristige Personaleinsatzstrategie sei mit Leiharbeit nicht möglich, heißt es. Das schlechte Image der Leiharbeit werde zum Risikofaktor für alle Arbeitsplätze.
Oliver Burkhard: "Auszubildende übernehmen, zuvor Entlassene wieder fest einstellen, den Tarifvertrag Personaltausch als Alternative nutzen - das alles ist besser, als wieder auf Leiharbeit zu setzen. Unsere Betriebsräte haben jetzt starke Argumente, um Leiharbeit im Betrieb zu verhindern oder zu begrenzen."
Von der Landesregierung erwartet die IG Metall konsequentes Handeln für begrenzte und faire Leiharbeit. Oliver Burkhard: "Wir brauchen eine landesweite Zertifizierungsstelle für faire Leiharbeit. Nur mit Qualitätssiegel für jede einzelne Niederlassung kann es einen akzeptablen Arbeitnehmerverleih geben."