Kondome statt Strüssjer: Riesenparty in der Domstadt
Die IG Metall NRW hat heute erstmals mit einem eigenen Wagen an der Parade zum Christopher-Street-Day (CSD) in Köln teilgenommen. Der schwul-lesbische Zug stand unter dem Motto "Stolz bewegt". Auf dem schwarz-gelben IG Metall-Wagen prangte der Schriftzug "Für eine weltoffene, gerechte, tolerante und bunte Gesellschaft".
Es sei die mit rund 100 Wagen und 25.000 Teilnehmern bislang längste CSD-Parade, teilte der Veranstalter beim Startschuss des Spektakels um 12:12 Uhr auf der Deutzer Brücke mit. Oberbürgermeister (OB) Jürgen Roters (SPD) sagte, er sei stolz auf den CSD; er könne sich "keine Stadt vorstellen, in der so wunderbar gefeiert wird". Das offizielle Motto "Stolz bewegt" ergänzte der OB: "... und Liebe beflügelt".
Der IG Metall-Wagen Nummer 95 konnte sich - als einer der letzten - erst eine Stunde nach Paradestart in Bewegung setzen; so lang war der Zug. CDS in Köln ist wie Karneval - nur wärmer: Die Besatzung des IG Metall-Wagens - knapp zwei Dutzend Jungs und Mädels - warf gelbe Bälle ("Show-Balls"), bunte Fruchtgummis mit IG Metall-Logo und Kondome statt "Strüssjer" (Blumen) unters Volk, bespritzte die Zuschauer mit Wasser aus Pump-Guns, warf ab und zu die Nebelmaschine an, hüllte sich und das Publikum in dichte Rauchschwaden oder ließ hin und wieder schillernde Seifenblasen aufsteigen. Aus zwölf Boxen dröhnte Disco-Mucke. Der 180 PS-starke MAN-Truck der IG Metall hatte extra einen schweren Diesel-Generator im Schlepptau, um die Musikanlage am Laufen zu halten. Ob auf dem Wagen oder davor - alle hatten erkennbar ihren Spaß.
Hunderttausende Menschen säumten die Straßen, als die Parade über die Deutzer Brücke in die Innenstadt zog. Und das unter strahlend blau-weißem Himmel mit viel Sonne und bei 29 Grad.