Mit Anlagen-Stillstand Arbeitgeber in Bewegung bringen
Über 11.500 Stahlarbeiter haben heute in 38 Betrieben für bis zu vier Stunden die Arbeit niedergelegt, sich zu Demonstrationen und Kundgebungen in Duisburg, Bochum und zahlreichen weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen versammelt. Die Produktionen ruhten jeweils vollständig.
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Hauptredner auf zwei Kundgebungen in Duisburg: "Null Angebot, null Fairness durch die Arbeitgeber, damit muss Schluss sein. Wir erwarten in der kommenden Woche ein Angebot, das nicht als schwindsüchtiger Zwerg daher kommt. Der heutige Stillstand der Hochöfen und Anlagen ist das, was die Arbeitgeber brauchen, um endlich in Bewegung zu kommen. Vom Aufschwung müssen alle profitieren, auch die Leiharbeiter und die Auszubildenden."
Über 5.500 Beschäftigte beteiligten sich heute an den Warnstreiks in Duisburg. Bereits ab 6 Uhr ließen 1.500 Beschäftigte bei ThyssenKrupp Steel Europe AG, Werk Hüttenheim, beim Hüttenwerk Krupp Mannesmann, Tailored Blanks, SZMF und Arcelor-Mittal Hochfeld die Produktion ruhen. Die größte Kundgebung mit 3.500 Warnstreikenden gab es ab "Fünf vor Zwölf" vor dem Werk Hamborn der Thyssen-Krupp Steel Europe AG. Vier Hochöfen waren mit langem Vorlauf heruntergefahren worden. An den Anlagen ging nichts mehr. Warnstreiks gab es auch bei Thyssen-Krupp Steel Europe AG - Werk Beeckerwerth, Eisenbahn und Häfen GmbH, TSTG Schienen Technik GmbH und Co. KG, KBS Kokerei Schwelgern GmbH, ArcelorMittal Ruhrort GmbH, Arcelor-Mittal Duisburg GmbH, darunter 500 Warnstreikende, die nicht an der Kundgebung teilnehmen konnten.
In Bochum waren insgesamt 2.100 Beschäftigte ab mittags im Warnstreik. Die größte Kundgebung gab es mit 1.500 Beschäftigten vor dem Bochumer Standort der Thyssen-Krupp Steel Europe AG. Beteiligt waren dort Beschäftigte von Thyssen-Krupp Nirosta, Bochumer Verkehrs Verein und Thyssen-Krupp Weichenbau. Zwei weitere Kundgebungen in Bochum mit zusammen 600 Beteiligten gab es bei TKS AG und EBG sowie Doncasters.
In Düsseldorf kamen 450 Warnstreikende von Vallourec & Mannesmann Rath zur Kundgebung. In Ennepetal demonstrierten 100 Beschäftigte von Schmolz und Bickenbach gegen die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber. In Gelsenkirchen beteiligten sich bereits um 5.30 Uhr über 250 Beschäftigte von Thyssen-Krupp Electrical Steel an der Kundgebung auf dem Schalker Markt.
In Hagen beteiligten sich die 300 Beschäftigten der Früh- und Spätschicht der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) am Warnsteik und an der Demonstration. In Krefeld waren es 700 Beschäftigte von Thyssen-Krupp Nirosta, den Deutschen Edelstahlwerken (DEW) und Valti, die mit Demonstration und Kundgebung ihren Forderungen Nachdruck verliehen.
In Remscheid sind 600 Beschäftigte mit zwei Demonstrationszügen von der Leistritz Turbinenkomponente GmbH, SONA BLW Präzisionsschmiede GmbH und ThyssenKrupp Gerlach GmbH zur einer gemeinsamen Kundgebung
zusammengekommen.
In Siegen-Geisweid waren 500 Warnstreikende an der Demonstration und Kundgebung auf dem Werksgelände der Deutschen Edelstahlwerke beteiligt.
In Witten versammelten sich 500 Beschäftigte zur Kundgebung vor dem Verwaltungsgebäude der Deutschen Edelstahlwerke (DEW),
Aus Essen nahmen 120 Warnstreikende von TKBS, TKIT und Energietechnik Essen an der Kundgebung in Duisburg-Nord teil. In Lüdenscheid beteiligten sich 120 Beschäftigte von Thyssen-Krupp Nirosta am Warnstreik. In Olpe kamen 100 Beschäftigte von Thyssen-Krupp Steel in Finnentrop zum Warnstreik.
In Mülheim beginnt der Warnstreik heute Nacht um "Fünf vor Zwölf" mit einer Kundgebung der Nachtschicht bei Vallourec & Mannesmann am Tor 2, Schützenstraße.
Am Freitag, den 24. September 2010 werden weitere Warnstreiks und Kundgebungen in Bremen, Düsseldorf, Georgsmarienhütte, Herborn, Mülheim und Siegen folgen.
Auf den Kundgebungen in Georgsmarienhütte (9.00 Uhr) und Bremen (13.00 Uhr) wird Oliver Burkhard der Hauptredner sein.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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