Protestaktion vor dritter Tarifverhandlung
Zum Auftakt der dritten Runde der Stahltarifverhandlungen am Mittwoch, 29. September, werden mehrere hundert Stahlarbeiter aus Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Krefeld, Mülheim, Osnabrück und Witten am Verhandlungsort erwartet, um den IG Metall-Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Ab 16.00 Uhr werden die Beschäftigten am Hilton Düsseldorf Hotel , Georg-Glock-Straße 20, 40474 Düsseldorf eintreffen. Ab 16.30 Uhr werden Oliver Burkhard, IG Metall- Bezirksleiter in NRW, und weitere Mitglieder der Verhandlungskommission zu den Teilnehmern sprechen.
Für die 85.000 Beschäftigten der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen fordert die IG Metall um 6 Prozent höhere Einkommen. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 60 Euro angehoben werden. Älteren soll z.B. durch besondere Freischichten ein Arbeiten bis zum regulären Rentenbeginn erleichtert werden. Für die etwa 3.000 in der Branche tätigen Leiharbeiter will die IG Metall in dieser Tarifrunde erreichen, dass der Grundsatz "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld", über bereits bestehende betriebliche Vereinbarungen hinaus, tariflich festgeschrieben wird. Einer Aufspaltung von Belegschaften in Beschäftigte erster und zweiter Klasse soll mit einer solchen Vereinbarung dauerhaft ein Riegel vorgeschoben werden.
Eine aktuelle Befragung unter 5.100 Betriebsräten im Organisationsbereich der IG Metall hatte jetzt ergeben, dass bereits 43 Prozent aller Betriebe den zusätzlichen Arbeitskräftebedarf über Leiharbeit abdecken. Durchschnittlich liegen die Einkommensbedingungen von Leiharbeitern um 30 Prozent unter dem Niveau derjenigen, die mit festem Arbeitsvertrag beschäftigt sind.
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter: "Für gute Arbeit muss es gutes Geld geben. Gerade jetzt im Aufschwung ist mehr nur fair. Was allen Beschäftigten zusteht, muss auch für Leiharbeiter gelten. Über 17.000 Warnstreikende haben in der vergangenen Woche eindrucksvoll gezeigt, dass sie hinter unserer Forderung stehen und entschlossen sind, sie durchzusetzen. Mit dem Wissen werden auch die Arbeitgeber in die dritte Verhandlung gehen."
Bisher liegt zu keinem der Forderungspunkte ein Angebot der Arbeitgeber vor.
Die Tarifkommission der IG Metall wird am 30. September 2010 ab 12.00 Uhr in Sprockhövel über den erreichten Stand der Verhandlungen und das weitere Vorgehen beraten.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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