Wirtschaftskrise
21/04/2010

Stahlarbeiter-Protest um fünf vor zwölf

In Brüssel und Duisburg demonstrieren morgen, 22. April, tausende Stahlarbeiter für faire Wettbewerbsbedingungen auf den Rohstoffmärkten. Die Kundgebung im Duisburger Landschaftspark Nord beginnt um 11:55 Uhr. Hauptredner sind IG Metall-Vorstandsmitglied Bertin Eichler und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssen-Krupp Steel Europe, Willi Segerath.

IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard erwartet von der Bundesregierung und der EU-Kommission "entschlossenes Handeln". Es dürfe nicht dazu kommen, "dass Rohstoffkartelle und Finanzspekulanten den Verluste vieler Arbeitsplätze in der europäischen Stahlindustrie, im Maschinen- und Fahrzeugbau betreiben, nur um kurzfristig exorbitante Sonderprofite einzustreichen". Hintergrund der Kritik: Die Erz-Lieferanten haben Preisaufschläge von 100 Prozent angekündigt, der Rohstoff soll künftig an der Londoner Metallbörse gehandelt werden.

Gegen diese Politik der Rohstoffkartelle wird morgen auch in Potsdam und Hamburg demonstriert. In Berlin übergeben Betriebsratsvorsitzende der Stahlbetriebe dem Leiter der EU-Vertretung eine Protestnote. Zum Aktionstag in Brüssel werden Gewerkschafter aus Großbritannien, Belgien und Frankreich erwartet sowie 1000 Demonstranten aus Deutschland. Zur Kundgebung in Duisburg reisen Stahlarbeiter aus dem Saarland und Beschäftigte des Salzgitter-Konzerns aus Salzgitter, Peine und Ilsenburg an.

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