Verhandlungsergebnis erzielt - Streik unterbrochen
Der Arbeitskampf bei Warstein Achsen im ostwestfälischen Büren ist heute Morgen unterbrochen worden, nachdem die IG Metall gestern Abend mit der Firmenleitung ein Verhandlungsergebnis erzielt hat: Der Sozialplan wird finanziell aufgestockt und die Schließung des Werks um einen Monat auf Ende September verschoben.
Zu der erneuten Verhandlung war es - nach mehrtägiger Funkstille und massiver Eskalation des Streiks - gekommen, weil die Firma am Donnerstag alle Versuche, die Produktion zu verlagern, gestoppt hat. Die Mitarbeiter aus Wiehl, dem Stammsitz der Muttergesellschaft Bergische Achsen, wurden zurückgeschickt. Sie sollten die Maschinen in Warstein demontieren und abtransportieren. IG Metall-Bezirkssekretär und Verhandlungsleiter Manfred Menningen: "Die Geschäftsführung hat sich bewegt und endlich den Weg für eine Verhandlungslösung frei gemacht."
Eine Teillösung des Konflikts war am 15. Juni in der Einigungsstelle unter Vorsitz eines Bundesarbeitsrichters erzielt worden: BPW Bergische Achsen stellt sechs Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen die Abfindungen der 120 Beschäftigten und eine Qualifizierungsgesellschaft finanziert werden. Dieser Betrag wurde gestern aufgestockt. "Jetzt hat der Sozialplan endlich ein akzeptables Volumen", sagte der IG Metall-Bevollmächtigte von Paderborn, Carmelo Zanghi. Mindestens genau so wichtig wie der materielle Erfolg des Streiks sei der moralische: "Die Beschäftigten können erhobenen Hauptes das Werk verlassen!"
Nächste Woche wird die zweite Urabstimmung stattfinden. Dann werden die IG Metall-Mitglieder über das Verhandlungsergebnis abstimmen - es voraussichtlich annehmen und damit den Streik für beendet erklären.