"Wir machen Alarm"
Unter dem Motto "Wir machen Alarm" protestierten gestern 180 Betriebsräte und Vertrauensleute von IG Metall und Verdi in Herford gegen die Sparpolitik der Bundesregierung. Wieder einmal würden Arbeitnehmerfamilien und Arbeitslose zur Kasse gebeten, sagte der IG Metall-Bevollmächtigte Peter Kleint. "Das große Sparen wäre überflüssig, wenn der Reichtum im Land besser verteilt wäre."
Die DGB-Regionsvorsitzende von Ostwestfalen-Lippe, Astrid Bartols, kritisierte, dass im September 53 Prozent der offenen Stellen mit Leiharbeitnehmern besetzt worden sind. Sie forderte die Arbeitsagenturen auf, Arbeitslose nur in tariflich gesicherte Leiharbeit zu vermitteln. Notwendig sei ein gesetzlicher Mindestlohn von "eigentlich mehr als 8,50 Euro".
Ralf Krämer vom Verdi-Bundesvorstand zeigte Alternativen zum Sparpaket auf: "Objektiv wäre das Sparpaket nicht notwendig, wenn die Finanzierung öffentlicher Ausgaben auf ein breiteres Fundamit gestellt würde." Vermögende, Spekulanten, Konzerne und Unternehmen müssten angemessen beteiligt werden.
Peter Kleint sagte: "Die Leute sind total sauer auf die Merkels, von der Leyens und Brüderles. So eine politische Schieflage zu Lasten unserer Kolleginnen und Kollegen fördert die Spaltung in Betrieb und Gesellschaft. Die Stimmung heute hat mir gezeigt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen anfangen sich zu wehren. Das stimmt mich optimistisch."