Betriebsrat will Leiharbeit fairer gestalten
Die 90 Leiharbeitnehmer beim Gelsenkirchener Automobilzulieferer TRW können auf eine bessere Zukunft hoffen. Der Betriebsrat verhandelt über ihre Besserstellung.
Schon in der Vergangenheit hat er seine Mitbestimmungsrechte bei der Einstellung neuer Mitarbeiter genutzt, um die Einkommen der Leiharbeiter zu erhöhen. Hilfsarbeiter verdienen bei TRW zwei Euro mehr als üblich, sprich 9,60 Euro statt 7,60 Euro pro Stunde. Nach zwei Wochen steigt ihr Stundenlohn auf 10,16 Euro. Außerdem kann, wer im Prämienlohn arbeitet, bei Mehrleistung auch mehr verdienen - "in der Regel 1,80 Euro in der Stunde", so der Betriebsratsvorsitzende Ugur Coskun.
Je länger in Leiharbeit, desto besser die Konditionen
Mit dieser Besserstellung der Leiharbeiter bei TRW will sich der Betriebsrat aber nicht zufrieden geben. Er hofft, in den nächsten Wochen eine neue Betriebsvereinbarung mit der Firmenleitung aushandeln zu können. Vorgesehen sei, Leiharbeitnehmer "in einem bestimmten Rhythmus" in ein festes Arbeitsverhältnis zu übernehmen und den 715 Stammbeschäftigten gleichzustellen, sagt Ugur Coskun. Beispielsweise könne vereinbart werden, dass nach sechs Monaten zehn Prozent der Leihkräfte unbefristet übernommen werden müssen. Wer davon nicht profitiere, solle dennoch nicht leer ausgehen. Betriebsrat Coskun: "Wer im ersten Schritt nicht übernommen werden kann, erhält ein höheres Entgelt ." Die Idee sei: "Je länger ein Leiharbeiter bei TRW tätig ist, desto besser werden seine Arbeitsbedingungen ."