Metall & Elektro
02/12/2011

IG Metall will unbefristete Übernahme und faire Leiharbeit

Die IG Metall NRW fordert von den Metallarbeitgebern die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung in Sachen Leiharbeit. Beides lehnte der Arbeitgeberverband Metall in der ersten Tarifverhandlung heute in Kamen ab. Ihre Entgeltforderung für die 700.000 Beschäftigten der Branche wird die IG Metall im Februar 2012 beschließen.

IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Oliver Burkhard erklärte den  frühen Beginns der Tarifverhandlungen so: "Uns brennen jetzt ein paar Probleme unter den Nägeln, deren Lösung keinen Aufschub duldet." Nur zehn Prozent der Azubis erhielten nach der Ausbildung einen festen Job. Jeder dritte gehe leer aus: "Er findet nur befristet, als Leiharbeiter oder per Werkvertrag Anschluss." Das sei ein dramatischer Befund. "Dagegen müssen wir etwas unternehmen."

Die Metallarbeitgeber sehen das anders. Sie stellten klar: Die Übernahme der Ausgebildeten sei ihre Sache; falls die unbefristete Ausbildung komme, werde die Zahl der Ausbildungsplätze sinken. Auch bei der Leiharbeit sei "die Welt in Ordnung", Missbrauch gebe es nicht. Es bestünde in beiden Fällen kein Regelungsbedarf.

Die IG Metall will den Betriebsräten ein stärkeres Mitbestimmungsrecht bei der Einstellung von Leiharbeitern verschaffen, um den Missbrauch der Leiharbeit - die Verdrängung von Stammbeschäftigten - zu verhindern. Die gleiche Entlohnung von Leihkräften - "equal pay" - fordert sie ebenfalls, aber nicht von den Metallarbeitgebern, sondern von den Verbänden der Verleiher.

Am 5. Dezember berät die Tarifkommission den Stand der Verhandlung und die wirtschaftliche Situation. Die nächste Tarifverhandlung findet am 24. Januar 2012 statt.

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