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24/02/2011

Metaller übernehmen „Schirmherrschaft“

Trotz des schlechten Wetters kamen 500 Menschen zur Kundgebung bei Siemens in Bocholt. Der IG Metall-Bevollmächtigte Jochen Hebing nahm den kalten Regen humorvoll: „Wir haben hier die Schirmherrschaft übernommen“, sagte er mit Blick auf die Zuhörerschaft.

„Wir wollen Leiharbeit fair gestalten – deswegen findet heute unser Aktionstag statt“, so Jochen Hebing weiter. Die beste Leiharbeit sei die, „die damit endet, dass der Kollege, die Kollegin fest angestellt wird“, sagte der Bocholter IG Metall-Bevollmächtigte.

Der Betriebsratsvorsitzende Andreas Wendland freute sich über die hohe Beteiligung der Belegschaft am Aktionstag für faire Leiharbeit; das sei außerhalb von Tarifrunden keine Selbstverständlichkeit. „Ich bin stolz darauf, dass so viele Kolleginnen und Kollegen so ihre Solidarität mit den Leiharbeitnehmern zeigen.“

Siemens übernimmt 2000 Leiharbeiter

Konrad Jablonski vom Siemens-Team der IG Metall lobte den Betriebsrat und die Vertrauensleute von Siemens. Sie hätten dafür gesorgt, dass Leiharbeit auf die Bewältigung von Auftragsspitzen beschränkt wird. Auch bundesweit habe sich im Unternehmen einiges getan: „Bei Siemens in Deutschland haben wir seit 2009 eine Besser-Regelung, die nach bestimmten Fristen für eine Bezahlung der Leiharbeitnehmer nach Metalltarifen sorgt.“ Außerdem erhielten rund 2000 Leihkräfte in diesen Wochen ein Angebot auf Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis bei Siemens, teilte Konrad Jablonski mit.

Davon ist bei Miele im westfälischen Lette nahe Oelde keine Rede. Im Gegenteil. Immer mehr Arbeit werde in die Leiharbeit oder in Werkverträge gedrückt, berichtete die Betriebsratsvorsitzende Birgit Bäumker. Man führe einen ständigen Abwehrkampf gegen prekäre Beschäftigung. „Der Rand wird immer größer“, sagte Bäumker mit Hinweis auf die Riesenpizza der IG Metall: Ihr kleiner „Belag“ symbolisiert die kleiner werdende Stammbelegschaft, ihr großer Rand den wachsenden Anteil an Leiharbeitern, befristet Beschäftigten und Werkvertragsnehmern. Die 300 Teilnehmer der Kundgebung – unter ihnen viele Angestellte – hinterließen bei der Geschäftsführung einen bleibenden Eindruck: Die Produktion bei Miele stand still.

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