Vorneweg zwei Stahlarbeiter mit Transparent: "Wer Mehrwert schafft, hat auch mehr verdient!" So zog heute Mittag die komplette Belegschaft der Gießerei Schmolz und Bickenbach durch die Einkaufsstraße von Herzogenrath-Kohlscheid bei Aachen.

Die knapp einstündige Demo im Ort kam bei den Passanten gut an; sie protestierten nicht gegen die Verkehrsbehinderung, sondern nahmen sie gelassen hin. "Handwerker, die normalerweise immer in Eile sind, haben den Daumen hochgestreckt", berichtete der Aachener IG Metall-Bevollmächtigte Franz-Peter Beckers. "Und manch ein Rentner, der früher bei Schmobi gearbeitet hat, hat sich gefreut, uns zu sehen."

Zuvor hatten sich die 50 Beschäftigten auf dem Werksgelände zur Warnstreikkundgebung getroffen. Metaller Beckers erinnerte daran, dass die Lohnkosten in der Stahlindustrie nicht einmal neun Prozent des Umsatzes ausmachen. Rohstoffe und Energie schlagen hingegen mit 70 Prozent zu Buche. Deshalb seien sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten "gerecht und von den Unternehmen finanzierbar".