Die Tarifkommission für die 75.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen hat heute in Sprockhövel die Tarifverträge für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen zum 31. Oktober 2011 gekündigt.

Auch für die ca. 4500 in der Branche tätigen Leiharbeiter geht es damit um mehr Geld. Denn seit 2010 gilt in der Stahlindustrie durch Tarifvertrag der Grundsatz "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld".
 
Über die genaue Forderungshöhe wird die Tarifkommission erst Ende Oktober, unmittelbar vor Verhandlungsbeginn, entscheiden. 
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Von der Schuldenkrise in der Eurozone und dem Auf und Ab an den Börsen lassen wir uns nicht hektisch machen. Die Branche hat sich dieses Jahr bisher so gut entwickelt wie zuletzt 2008. Und die Nachfrage bei den wichtigsten Kunden wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau bleibt auf hohem Niveau stabil. Wer soviel mehr Wert schafft, der hat auch mehr verdient."
 
Nicht nur um höhere Löhne und Gehälter wird es in dieser Tarifrunde gehen. Auch die Tarifverträge zur Altersteilzeit, Demografie und Übernahme nach der Ausbildung müssen verhandelt werden.
 
Oliver Burkhard: "Unsere Mitglieder wollen Sicherheit und Perspektive - und zwar in allen Phasen ihrer beruflichen Entwicklung. Von der Ausbildung bis zum Übergang in die Rente brauchen wir einen verlässlichen Rahmen. Wir diskutieren zur Zeit mit unserer Tarifkommission, wie das in einem einheitlichen Tarifwerk abzubilden ist. Darüber wollen wir auch mit den Arbeitgebern sprechen.’’
 
Die Laufzeit der Tarifverträge für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen endet am 31. Oktober 2011. Zu diesem Datum endet auch die Friedenspflicht.
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Wolfgang Nettelstroth
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