Tarifverhandlung abgebrochen
Die dritten Tarifverhandlung für das Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk ist am 20. Dezember in Oberhausen wider Erwarten ergebnislos zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber erhöhten ihr letztes Angebot vom 1. Dezember nur um zwei Mal 0,1 Prozent. Die IG Metall brach deshalb die Verhandlung ab. Beide Seiten trennten sich, ohne einen neuen Verhandlungstermin zu vereinbaren.
In der Tarifverhandlung von drei Wochen hatte die Arbeitgeberseite zugesagt, ihr Angebot deutlich zu erhöhen. Tatsächlich boten sie nur die denkbar geringste Erhöhung an: eine Erhöhung der Löhne und Gehälter ab 1. Februar 2012 um 2,8 Prozent (statt 2,7 %) und eine Erhöhung ab 1. Februar 2013 um weitere 2,4 Prozent (statt 2,3 %) - ebenfalls für zwölf Monate.
Keine Änderung gab es in Sachen Einmalzahlung: 175 Euro wollen die Arbeitgeber für die ersten drei Monate zahlen, für November, Dezember 2011 und Januar 2012 (der alte Tarifvertrag ist Ende Oktober ausgelaufen).
Eine Verschlechterung des Angebots ergab sich für die Auszubildenden: Die Erhöhung der Ausbildungsvergütung von 35 und 40 Euro im ersten und zweiten sowie im dritten und vierten Lehrjahr bezieht sich nicht - wie von der IG Metall gefordert - auf zwölf Monate, sondern ebenfalls auf 24 Monate!
Die Zahl der Urlaubstage für Azubis soll um einen auf 26 Tage gesteigert werden, erklärten die Arbeitgeber. Die IG Metall hatte wesentlich mehr erwartet, auch um das Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk für Schulabgänger attraktiver zu machen; Standard sind 30 Tage Urlaub.
Zuletzt hat die IG Metall ihre Forderungen reduziert, um einen Kompromiss zu ermöglichen:
175 Euro Einmalzahlung für zwei Monate
3,4 Prozent mehr Geld ab 1. Januar 2013 für zwölf Monate
Anhebung der Jahressonderzahlung um fünf Prozent.
In der IG Metall-Tarifkommission sind Zweifel laut geworden, ob die Arbeitgeberseite überhaupt einen neuen Tarifvertrag abschließen will. Sollte sie dazu bereit sein, soll Ende Januar 2012 ein Termin für die vierte Tarifverhandlung vereinbart werden.