17.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder - in 113 Betrieben
Die IG Metall in NRW dreht mächtig auf: Heute folgten 16.770 Beschäftigte aus 113 Betrieben ihrem Warnstreikaufruf. "Der Druck im Tarifbarometer steigt", sagte Bezirksleiter Oliver Burkhard.
Je 2 Fotos aus Bad Laasphe, Bocholt, Gütersloh, Hamm, Köln, Lengerich, Neuss, Oberhausen und Plettenberg.
In Bad Laasphe sagte der Siegener IG Metall-Bevollmächtigte Hartwig Durt, die Rekordumsätze von 2008 seien im vergangenen Jahr übertroffen worden sind. "Diese Top-Ergebnisse sind nicht durch Zaubertricks zustande gekommen, sondern durch harte Arbeit - eure Arbeit! Es ist höchste Zeit, das anzuerkennen." Helmut Rath, der Betriebsratsvorsitzende von Busch-Jaeger Elektro, sagte: "Die Arbeitgeber können sich darauf verlassen, dass wir einen langen Atem haben."
Vor der Motorenfabrik Deutz in Köln-Porz versammelten sich 2500 Beschäftigte aus 15 Betrieben. "Wir stoppen den Amoklauf der Arbeitgeber" war auf einem Spruchband zu lesen. Betriebsratsvorsitzender Werner Scherer berichtete: "Auf der Hauptversammlung letzte Woche wurde das beste Jahresergebnis der letzten Jahre verkündet. Unsere Forderung nach 6,5 Prozent mehr Geld ist berechtigt!" Der IG Metall-Bevollmächtigte von Köln-Leverkusen, Witich Roßmann, argumentierte: "Wer den Spitzenplatz der deutschen Metall- und Elektroindustrie sichern will, muss für gut bezahlte Arbeitsplätze sorgen." Nachdrücklich kritisierte er den Missbrauch der Leiharbeit: "Im Religionsunterricht haben wir gelernt, vor Gott sind alle Menschen gleich. Das muss auch für Arbeitsverträge und Löhne gelten."
In Gütersloh zogen 1000 Beschäftigte der Firmen Miele und Wolf vor das Unternehmen von Ernst Wolf, dem Mitglied der Verhandlungskommission der Metallarbeitgeber NRW. In Oberhausen sprach Landesarbeitsminister Guntram Schneider (SPD) zu den Warnstreikenden. Als erste demonstrierten heute die Beschäftigten von Alu-Norf in Neuss - sie legten um 4 Uhr für drei Stunden die Arbeit nieder.