Metall & Elektro
30/01/2012

500 Teilnehmer erwartet, 800 kamen

Auf ein überraschend großes Echo ist die Tarifkonferenz der IG Metall NRW für das Rheinland und den Aachener Raum gestoßen: 500 Teilnehmer wurden heute in der Stadthalle Köln-Mülheim erwartet, doch 800 Beschäftigte, Betriebsräte und Vertrauensleute aus zahlreichen Metallbetrieben kamen.

IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard sagte: "Wir wollen in dieser Tarifrunde gleich dreimal mehr. Mehr Geld, weil es die Beschäftigten verdienen, mehr Fairness in der Leiharbeit, weil es keine zwei Klassen von Beschäftigten geben darf und mehr Perspektive für die junge Generation, weil die nur befristete Übernahme nach der Ausbildung zur leidigen Regel geworden ist." 
  
Zum Thema Leiharbeit sagte Burkhard weiter: "Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Politik plötzlich und unerwartet für Fairness auf dem Arbeitsmarkt sorgt. Wir nehmen das jetzt deshalb selbst in die Hand." Zum Forderung nach unbefristeter Übernahme der Ausgebildeten sagte der IG Metall-Bezirksleiter: "Die junge Generation braucht echte Perspektiven, statt in Befristung und Leiharbeit abgedrängt zu werden. Die Übernahme nach der Ausbildung ist gut für sie und sie hilft, die demografischen Herausforderungen in den Betrieben zu bewältigen."

Der IG Metall-Bevollmächtigte von Köln-Leverkusen, Witich Rossmann, berichtete, dass viele Betriebe ihre Aufträge "nur mit vielen Überstunden, Sonderschichten und außerordentlich viel Stress" bewältigen können. Die Belegschaften erwarteten dafür endlich eine Wertschätzung "durch Erhöhung der Löhne".

In dieselbe Kerbe schlug der Bremer Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel. "Jetzt ist die Lohnpolitik dran", sagte er. Die Euro-Krise sei kein Argument, lohnpolitische Zurückhaltung zu üben. Die Beschäftigten müssten an der Wertschöpfung beteligt werden. Sie hätten auch Anspruch auf das, "worauf sie in der Krise verzichtet haben".
 

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