Arbeitgeber üben sich in Kampfrhetorik
"Maßlos übertrieben" sei die Tarifforderung der IG Metall nach fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Das behauptete der Arbeitgeberverband der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe in der ersten Tarifverhandlung am 18. Dezember in Herford. Die IG Metall ruft die Beschäftigten auf, während der Möbelmesse am 18. Januar in Köln für ihre Forderung zu demonstrieren.
Die IG Metall begründete ihre Forderung mit der steigenden gesamtwirtschaftlichen Produktivität (1 Prozent), der Inflationsrate (2 Prozent) und einer sogenannten Umverteilungskomponente von 2 Prozent, "damit die Schere von Gewinn- und Lohnentwicklung sich nicht weiter öffnet". Zudem sei die Möbelindustrie 2012 doppelt so stark gewachsen wie die Wirtschaft insgesamt, sagte Verhandlungsführer Robert Fuß: "Plus ist Plus - und davon müssen auch die Beschäftigten profitieren."
Der alte Tarifvertrag ist von der IG Metall fristgerecht zum Jahresende 2012 gekündigt worden. Der neue soll rückwirkend ab 1. Januar 2013 gelten, für zwölf Monate. Neben einer Erhöhung der Löhne und Gehälter fordert die IG Metall 60 Euro mehr für die Auszubildenden.
Die zweite Verhandlung findet am 30. Januar in Herford statt. Die Mitglieder der Tarifkommission treffen sich anderntags in Hiddenhausen. Die Friedenspflicht in der Holz- und Kunststoffindustrie läuft Mitte Februar aus.