Burkhard vergleicht Arbeitgeber mit "Faultier"
Die Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie ist ergebnislos vertagt worden. Die Arbeitgeber legten auch in der vierten Verhandlung heute in Düsseldorf kein Angebot vor. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld, faire Leiharbeit und die unbefristetete Übernahme der Ausgebildeten. Die Tarifrunde wird am 18. April fortgesetzt.
Zum Auftakt der Verhandlung im Düsseldorfer Maritim-Hotel kamen zehn junge Metallerinnen und Metaller im weißen Arztkittel in den Saal - und warben für die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten: "Oberarzt" Dennis Genzke, Jugendvertreter bei Vaillant in Remscheid, und seine "Ärzteteam" verabreichten den Arbeitgebern übergroße, mit Lakritz gefüllte "Spritzen gegen den Fachkräftemangel und für die Zukunft der Jugend".
Damit nicht genug: Zwei junge Metallerinnen überreichten den Arbeitgebern eine Hochzeitstorte. "Das ist ein symbolisches Eheversprechen", erklärte IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard, "die jungen Leute wollen ein ganzes Leben lang etwas mit Ihnen unternehmen."
In der Verhandlung stellte die IG Metall der Arbeitgeberseite den 2011 abgeschlossenen Tarifvertrag zur Übernahme der Ausgebildeten in der Stahlindustrie vor. Danach ist die unbefristete Übernahme der Regelfall. Davon abgewichen werden kann, wenn über Bedarf ausgebildet wird, die Firma in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist oder personen- und verhaltensbedingte Gründe vorliegen, die gegen eine Übernahme sprechen. Die Arbeitgebern gingen darauf nicht ein.
Sie legten auch kein Angebot auf den Tisch. IG Metall-Verhandlungsführer Oliver Burkhard verglich sie mit einem Faultier: "Die sehen zwar putzig aus, scheuen aber jede Form von Bewegung."