IG Metall NRW ruft zu Warnstreiks auf
Die Mitglieder der Tarifkommission für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen haben heute in Sprockhövel das Angebot der Arbeitgeber als völlig unzureichend zurückgewiesen.
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Die Arbeitgeber provozieren den Konflikt, statt zur Lösung beizutragen. So kommt es bei unseren Mitgliedern an und so ist es. Mit drei Zielen sind wir angetreten. Und zu allen drei Zielen wollen wir ein gutes Ergebnis. Doch davon sind wir mit den Arbeitgebern noch Welten entfernt. Beim Geld viel zu wenig, bei unbefristeter Übernahme und Leiharbeit praktisch nichts - das heißt jetzt Warnstreik."
Ab dem 3. Mai bis zum 9. Mai wird es in den Metall- und Elektrobetrieben in Nordrhein-Westfalen Warnstreiks geben.
Erst in der fünften Verhandlung hatten die Arbeitgeber ein eigenes Angebot vorgelegt. Damit bleiben sie weit hinter den Erwartungen der Gewerkschaftsmitglieder zurück. Die Entgelterhöhung macht, gerechnet auf ein Jahr, nur 2,6 Prozent aus. Damit liegt das Arbeitgeberangebot sogar noch unterhalb der im Krisenjahr 2010 vereinbarten Tariferhöhung für 2011 von 2,7 Prozent. Ihr Ziel, befristete Arbeitsverträge und Arbeitszeiten noch auszuweiten, statt Ausgebildete im Regelfall unbefristet zu übernehmen und die Mitbestimmung bei Leiharbeit auszuweiten, wird als Provokation verstanden.
Oliver Burkhard: "Beim Entgelt müssen die Arbeitgeber noch ordentlich nachlegen angesichts der sehr guten wirtschaftlichen Erfolge 2011 und der guten Aussichten für 2012. Bei der unbefristeten Übernahme bleiben wir konsequent, da kann es keine halben Sachen geben. Und den Missbrauch bei der Leiharbeit müssen wir endlich verlässlich beenden durch die erweiterte Mitbestimmung der Betriebsräte."
Die Laufzeit des jetzt gültigen Tarifvertrags endete am 31. März 2012. Bis zum 28. April 2012 gilt noch die Friedenspflicht. Nächster Verhandlungstermin mit den Metall-Arbeitgebern ist der 11. Mai 2012.
Mit den Verbänden der Verleihunternehmen wird die IG Metall am Freitag, den 27. April 2012 in Frankfurt über einen Branchenzuschlag verhandeln. Zu einer Aktion und Kundgebung vor dem Verhandlungsbeginn werden Leiharbeiterinnnen und Leiharbeiter auch aus NRW anreisen.
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Wolfgang Nettelstroth
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