Metall- und Elektroindustrie: Bereit für Streit
Direkt nach dem 1. Mai 2012 beginnen in der Metall- und Elektroindustrie in NRW die Warnstreiks. Dies hatte die Tarifkommission für die 700.000 Beschäftigten der Branche am vergangenen Dienstag beschlossen.
Den Metallerinnen und Metallern geht um 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung in der Leiharbeit. Die Arbeitgeber hatten - umgerechnet auf eine Laufzeit von 12 Monaten - nur um 2,6 Prozent höhere Entgelte angeboten und auf die anderen Forderungen mit Gegenforderungen reagiert. So wollen sie künftig den Anteil der Beschäftigten mit einer 40 statt 35-Stunden-Woche von 18 auf 30 Prozent erhöhen können. Für befristet Beschäftigte sollen sachgrundlose Verlängerungen künftig auch für ein 3. Einsatzjahr möglich werden. Die Botschaft aus der Tarifkommission war klar: Bei einem solchen Angebot sind wir bereit für Streit!
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Die Arbeitgeber reagieren nicht auf unsere guten Argumente. Jetzt gibt es eine klare eine Antwort, und die heißt Warnstreik!"
Warnstreiks wird es in der Zeit ab dem 2. Mai 2012 bis zunächst zum 9. Mai 2012 in allen Teilen von Nordrhein-Westfalen geben.
Düsseldorf: Mit einer Nachtaktion und Kundgebung werden die Beschäftigten der Frühschicht des Sprinter-Werks von Daimler in Düsseldorf am 2. Mai bereits um 4:00 Uhr in der Frühe ihren Warnstreik starten. Der Bezirksleiter Oliver Burkhard wird zu den Warnstreikenden sprechen.
Lohmar: Eine weitere Kundgebung gibt es am gleichen Tag in Lohmar. Mit einem Sternmarsch werden Beschäftigte der Unternehmen GKN Walterscheid, Eaton Industries, Eaton LP, Mannstaedt, Reifenhäuser-Gruppe und HSP Hochspannungsgeräte aus drei Richtungen ab 10:15 Uhr auf dem Frouardplatz in Lohmar zusammenkommen. Auch in weiteren Betrieben in Königswinter, Bad Honnef und Eitorf wird es an diesem Tag Warnstreiks geben.