Rekord: Über 38.000 Beschäftigte im Ausstand
Mehr als 38.000 Beschäftigten in rund 270 Metallbetrieben haben heute die Arbeit niedergelegt - so viele wie noch nie seit Beginn des Warnstreiks. Über 80.000 Arbeitsstunden fielen an diesem fünften Warnstreiktag aus. Hier je 2 Fotos von 12 Warnstreiks: in Wuppertal, Düren, Mönchengladbach, Solingen, Düsseldorf, Gevelsberg, Essen, Minden, Arnsberg, Lippstadt. Attendorn bei Olpe und Siegen.
Auf einer Kundgebung in Wuppertal sagte IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard (1. Bild): "Wir werden jetzt das Tempo verschärfen müssen." Bis Mitte Mai sei Klarheit bei den Themen Leiharbeit und Übernahme vonnöten.
Dann würde bis Ende Mai auch beim Geld eine Verhandlungsergebnis erzielt werden können. "Wir spielen hier kein Tarif-Mikado nach dem Motto 'Wer sich zuerst bewegt, hat verloren'", sagte Burkhard vor 1200 Warnstreikenden. Dennoch seien jetzt die Arbeitgeber am Zug.
Die Arbeitgeber wollen "austesten, ob die Beschäftigten hinter den Forderungen der IG Metall stehen", sagte der Dürener IG Metall-Bevollmächtigte Paul Zimmermann beim Warnstreikfrühstück in der voll besetzten Festhalle von Birkesdorf. Um das Testergebnis ist ihm nicht bange: "Wenn wir einig und entschlossen bleiben, wird diese Tarifrunde ein Erfolg."
Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Neapco, Jürgen Müller, meinte, Artikel 3 des Grundgesetzes müsse umgeschrieben werden: "Alle Menschen sind gleich, außer Leiharbeiter." Sie verdienten nicht nur weniger Lohn, sondern würden zudem "bei der Abrechnung beschissen". Wie wichtig die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten ist, erklärte Katharina Faust, Jugendvertreterin von Neapco: "In meiner Berufsschulklasse waren wir zu 20. Nur zwei sind unbefristet übernommen weden; die anderen befristet für sechs oder zwölf Monate oder gar nicht - und stehen auch nach einem halben Jahr noch auf der Straße."