Eisblockaktion vor Autohaus des Bundesinnungsmeisters
Eingefroren in einen Eisblock haben die Kfz-Handwerker heute ihren bisher gültigen Tarifvertrag für die Branche in NRW dem Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk in Voerde bei Dinslaken vor sein Autohaus gefahren. Die IG Metaller forderten mit dieser Aktion die Kfz-Branche zur Rückkehr in den Flächentarifvertrag auf.
Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Jürgen Dzudzek, sagte: „Wir brauchen keine Eisblöcke, wir brauchen Tauwetter bei den Innungen. Mit dem um sich greifenden Billig-Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten muss Schluss sein. Was bundesweit im Kfz-Handwerk möglich ist, wollen wir auch in Nordrhein-Westfalen erreichen, den fair verhandelten Flächentarifvertrag im Kraftfahrzeughandwerk mit zweimal 2,8 Prozent mehr Geld für 2013 und 2014.“
In Nordrhein-Westfalen hatte die Tarifgemeinschaft im Kraftfahrzeuggewerbe im Juni 2013 ihr Verhandlungsunfähigkeit erklärt. Der Landesverband des Kfz-Gewerbes NRW weigert sich ebenfalls beharrlich, in einen Flächentarifvertrag mit der IG Metall zurückzukehren.
Jürgen Dzudzek: "Wir wollen in NRW endlich das Einkommensplus, das alle Kfz-Handwerker bundesweit bereits bekommen, mit einem Tarifvertrag, der für die gesamte Branche in NRW gilt. Wettbewerb macht Sinn, wenn er Kundenvorteile bringt durch bessere Leistungen und höhere Qualität. Aber immer weniger verdienen und immer länger unbezahlt arbeiten – dieser Konkurrenzwettlauf schadet den Beschäftigten und geht letztlich auch zu Lasten der Qualität und damit der Kunden wie der gesamten Branche.“
Die IG Metall Duisburg-Dinslaken fordert deshalb die Kfz-Landesinnung zu neuen Gesprächen auf. Für die Beschäftigten ist es nicht nachvollziehbar, dass sie leer ausgehen und zu Opfern einer völlig verfehlten Wettbewerbsstrategie werden sollen. Bisher beteiligten sich bereits über 4.500 Kfz-Handwerker in ganz NRW an Aktionen und Warnstreiks für einen neuen Flächentarifvertrag im Kfz-Handwerk.
Am 15. August 2013 hat die Tarifkommission für das Kraftfahrzeughandwerk in Gelsenkirchen über weitere Schritte beraten. Autohäuser und Innungen, die zu Lasten der Beschäftigten billigere Löhne und Gehälter haben wollen, müssen auch künftig mit Aktionen der IG Metall rechnen. Den anderen bietet die IG Metall Gespräche für eine neue Lösung mit Flächentarifvertrag an.
Von den Innungen erwartet die IG Metall eine Rückbesinnung auf ihre Verantwortung für einheitlich gestaltete Wettbewerbsbedingungen durch flächendeckende Tarifstandards: „Wir wollen Lösungen, aber wir können auch Unruhe. Und darauf werden auch die Kunden achten“, so Jürgen Dzudzek.
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Wolfgang Nettelstroth
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