Erster Warnstreik in der Stahlindustrie Nordwest
Für eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts am Verhandlungstisch demonstrierten heute die Beschäftigten von Outokumpu Nirosta in Dillenburg. 400 Stahlarbeiter folgten dem Warnstreik-Aufruf der IG Metall Herborn und legten für zwei Stunden die Arbeit nieder. "Das Werk hat komplett gestanden", berichtet der Herborner IG Metall-Bevollmächtigte Hans-Peter Wieth.
Die Früh- und Normalschicht legte um 13 Uhr los, die Spätschicht stieß um 14 Uhr zur Kundgebung vor dem Werk dazu. "Wir wollen schnelle Lösungen und kein wochenlanges Hinhalten", hieß es im Aufruf zum Warnstreik. "Deshalb müssen wir für unsere Forderungen jetzt in den Betrieben Druck machen."
Für den Arbeitgeber bedeutete der heutige Protest mehr als zwei Stunden Arbeitsausfall. "Rechnet man das Runter- und Hochfahren der Anlagen hinzu, hat der Warnstreik von 11 bis 17 Uhr gedauert, also sechs Stunden", sagt IG Metall-Sekretär Bernd Weise.
Die Belegschaft ist zu 98 Prozent gewerkschaftlich organisiert. Alle Mitglieder haben in einer Befragung der IG Metall angegeben, dass sie bereit seien, während der Tarifrunde an Aktionen teilzunehmen. "Heute waren nur die beiden Freischichten nicht dabei", sagt Metaller Weise. "Sollte noch ein Warnstreik erforderlich sein, rufen wir dann diese Kolleginnen und Kollegen auf."