IG Metall kündigt Stahl-Tarifverträge zum 28. Februar
Die IG Metall-Tarifkommission für die nordwestdeutsche Stahlindustrie hat heute in Sprockhövel die Kündigung der Tarifverträge über Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen beschlossen. Sie laufen damit fristgerecht zum 28. Februar aus, ebenso die Tarifverträge zu Altersteilzeit und Beschäftigungssicherung.
Flugblatt im Anhang.
Ihre Tarifforderungen wird die IG Metall-Tarifkommission für die 75.000 Beschäftigten der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen am 19. Februar beschließen. IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Knut Giesler empfahl eine "Konzentration aufs Thema Entgelt". Zudem sei es eine Pflichtaugabe, die Tarifverträge zu Altersteilzeit und Beschäftigungssicherung, die Ende Februar auslaufen, erneut abzuschließen.
Die IG Metall rechnet für dieses Jahr mit einer Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität um ein Prozent und mit einer Inflationsrate von zwei Prozent. Aus diesen beiden Elementen setzt sich traditionell ihre Tarifforderung zusammen; hinzu kommt die sogenannte Umverteilungskomponent, Bezirksleiter Giesler: "Ich nenne sie Robin-Hood-Komponente - nehmt's den Reichen, gebt's den Armen."
Geringe Lagerbestände der Stahlabnehmer, eine relativ stabile Auftragslage und höhere Wachstumsprognosen für das 2. Halbjahr wertet die IG Metall als ermutigende Zeichen für die Stahltarifrunde. Die erste Verhandlung soll wenige Tage nach Beschlussfassung der Tarifforderungen am 19. Februar stattfinden.