IG Metall lehnt Arbeitgeber-Angebot ab
Ergebnislos ist heute die erste Tarifverhandlung für das nordwestdeutsche Tischlerhandwerk in Dortmund zu Ende gegangen. Die IG Metall lehnte das Angebot der Arbeitgeber als unzureichend ab. Die zweite Verhandlung findet am 20. Juni in Bielefeld statt.
Die IG Metall fordert für die 45.000 Beschäftigten in den 6000 Innungsbetrieben von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein 5,4 Prozent mehr Geld. Der neue Tarifvertrag soll am 1. August in Kraft treten und für zwölf Monate gelten. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional steigen. Außerdem soll die Trennung der Beschäftigten in Arbeiter und Angestellte aufgehoben und ein gemeinsames Entgeltrahmenabkommen (ERA) eingeführt werden.
Zu Beginn der sechsstündigen Verhandlung beim Fachverband des nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerks in Dortmund beklagten die Arbeitgeber die hohe Kostenbelastung durch den Tarifabschluss im vergangenen Jahr. 2012 hatten sie erstmals nach 13 Jahren wieder Tarifverträge mit der IG Metall abgeschlossen; dadurch erhöhten sich ihre Personalkosten um durchschnittlich fünf bis sechs Prozent.
Trotz der angeblich hohen Kostenbelastung können die Arbeitgeber mehr zahlen, das gaben sie während der heutigen Verhandlung selbst zu. Sie räumten ein, dass die über Tarif zahlen müssen, um qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen.
Dennoch boten sie zunächst nur eine Tariferhöhung um 2,0 Prozent für zwölf Monate an. Die Ausbildungserhöhungen sollten um 30 Euro im Monat steigen. Beim Thema ERA gab es zwischen den Tarifparteien große Übereinstimmung.
Die 2-Prozent-Steigerung lehnte die IG Metall-Verhandlungskommission ab. Das habe mit fairer Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen nichts zu tun, stellten die fünf Metaller fest: die beiden ehrenamtlichen Mitglieder Rainer Schmid (Hamburg) und Dieter Everwin (Münster) sowie die Bezirkssekretäre Friedhelm Ahrens (Küste), Wilfried Hartmann (Niedersachsen – Sachsen-Anhalt) und Christian Iwanowski (NRW).
Das zweite Angebot der Arbeitgeber hatte eine völlig andere Struktur: Für August und September sollte es Festbeträge geben, anschließend zwei prozentuale Erhöhungen; Gesamtvertragslaufzeit 24 Monaten. Begründung der Arbeitgeber: Auch die IG Metall Baden-Württemberg habe einen zweistufigen Tarifabschluss über 24 Monate akzeptiert. Die IG Metall wies diesen Vergleich zurück – der baden-württembergische Tarifvertrag stammt aus dem vergangenen Jahr.