Wut über geplante Entlassungen und Gehaltsabsenkungen
Rund 700 Vodafone-Mitarbeiter aus 13 Standorten in Deutschland haben sich heute an einer Protestkundgebung der IG Metall Nordrhein-Westfalen vor dem neuen Vodafone-Campus in Düsseldorf-Heerdt beteiligt.
Sie brachten ihren Unmut über die von der Geschäftsführung geplanten Maßnahmen lautstark und bunt mit Transparenten, roten Fahnen und kreativen Aktionen zum Ausdruck. Vodafone hatte das für heute zunächst geplante Familienfest zur Einweihung des neuen Campus wegen der Proteste abgesagt.
Toni Wolf, Betriebsratsvorsitzender des Ratinger Vodafone-Standorts: „Die hohe Anzahl der Protestierenden ist ein eindeutiges Signal an die Geschäftsleitung. Wir sind eine Belegschaft und lassen uns durch Entlassungspläne und Ausgliederungsmaßnahmen nicht auseinanderdividieren. Wir kämpfen für den Erhalt unserer Arbeitsplätze, denn wir Mitarbeiter sind das Wichtigste, was Vodafone hat“.
Der Betriebsrat überreichte dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Jens Schulte-Bockum, zur Einweihung des neuen Campusgebäudes einen großen Schlüssel zum Erfolg, der die Mitarbeiter symbolisiert.
Trotz eines operativen Gewinns von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2012 hatte die Geschäftsleitung von Vodafone angekündigt, 700 Stellen abzubauen. Im Vertrieb sollen 1100 Beschäftigten künftig niedrigere Gehälter beziehen. Die 2500 Mitarbeiter im Bereich Customer Relations sollen demnächst für eine Servicegesellschaft ohne Tarifbindung arbeiten.
Manfred Menningen, Bezirkssekretär der IG Metall Nordrhein-Westfalen, sagte auf der Kundgebung: „Vodafone erwirtschaftet traumhafte Margen, doch die Manager kriegen den Hals immer noch nicht voll. Informationstechnologie aus Indien, Überwachung des Mobilfunknetzes von Rumänien aus und Callcenter-Dienste aus Ägypten – das ist doch kein Konzept, um mit hochwertigen Dienstleistungen in Deutschland Geld zu verdienen."
Vodafone hatte den Familientag in der vergangenen Woche mit der Begründung abgesagt, dass die Beschäftigten sich in dieser schwierigen Phase nicht von außen auseinanderdividieren lassen sollten, sondern einen offener, kontroverser Dialog auf einer sachlichen wie persönlichen Ebene im Unternehmen geführt werden solle. Diese Aussage ist für die Protestierenden nicht nachvollziehbar. Aus ihrer Sicht gehen die Spaltung der Belegschaft und die damit verbundene Unruhe im Unternehmen ganz klar von der Geschäftsleitung aus. An der heutigen Veranstaltung beteiligten sich Beschäftigte aus den Standorten Düsseldorf, Eschborn, Essen, Berlin, Hamburg, Hannover, Dortmund, Bautzen, Dresden, München, Nürnberg, Stuttgart sowie Ratingen.
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Robert Fuß
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