Metall & Elektro
24/06/2014

Altersteilzeit fortsetzen, Weiterbildung verbessern

Die IG Metall NRW setzt ein Zeichen. Ihre Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie fordert den IG Metall-Vorstand auf, zwei qualitative Tarifforderungen für die Tarifrunde 2015 zu beschließen: die Fortsetzung der Altersteilzeit und die Einführung einer Qualifizierungsteilzeit. So steht es in der "Sprockhöveler Erklärung", die heute von der Tarifkommission in Sprockhövel verabschiedet wurde.

Die IG Metall hat aus ihrer bundesweiten Beschäftigtenbefragung im vergangenen Jahr fünf Schwerpunktthemen für die kommenden Tarifrunden abgeleitet: Altersteilzeit als flexibler Übergang in die Rente, persönliche und berufliche Fortbildung, Zeitsouveränität oder individuelle Gestaltung der Arbeitszeit, Vereinbarkeit von Leben und Arbeit sowie Altersvorsorge. Darüber wird seit Monaten in der IG Metall diskutiert. Entschieden werden muss, welche Forderungen jetzt erhoben werden. Der IG Metall-Vorstand will am 8. Juli die qualitativen Forderungen für die kommende Metalltarifrunde beschließen (die Beschlussfassung der Entgeltforderung erfolgt im Herbst).

Altersteilzeit sei für die Beschäftigten "von überragender Bedeutung", heißt es in der "Sprockhöveler Erklärung". Handlungsbedarf sieht die IG Metall NRW, weil der Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente (TV FlexÜ) Ende Dezember ausläuft. Diese Frist ist von Gesamtmetall und IG Metall auf Ende März 2015 verlängert worden, "um ergebnisorientierte Verhandlungen zu ermöglichen". Die Friedenspflicht endet trotzdem am 28. Januar 2015.

Die IG Metall NRW möchte den TV FlexÜ nicht nur fortschreiben. Sie will auch Verbesserungen durchsetzen. Falls die Altersteilzeitquote von vier Prozent der Belegschaft nicht ausgeschöpft wird, benötigten die Betriebsräte ein Instrument, "um eine andere Mittelverwendung durchzusetzen". Weil der Bedarf an Altersteilzeit steige, sollten die Unternehmen dafür mehr Geld zur Verfügung stellen. Auch deshalb, um den Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen die Nutzung von Altersteilzeit zu erleichtern.

Das Thema Weiterbildung soll - so die Forderung der IG Metall NRW - nicht länger nur in Sonntagsreden stattfinden. Die Notwendigkeit von beruflicher Fortbildung werde zwar immer wieder betont, aber dazu komme es nicht, weil den Beschäftigten Geld und Zeit dafür fehlten, heißt es in der "Sprockhöveler Erklärung" weiter. Der IG Metall NRW schwebt vor, dass ein tariflicher Anspruch auf Freistellung von der Arbeit für Fortbildung formuliert wird. Und "Regelungen für einen finanziellen Ausgleich" getroffen werden.

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