Pressemitteilung
30/03/2014

Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2020

Im Tarifkonflikt zwischen der IG Metall und dem finnischen Edelstahlkonzern Outokumpu kam es am Sonntag in einer mehr als fünfstündigen finalen Verhandlung unter Leitung von Knut Giesler (IG Metall Bezirksleiter NRW) und Mika Seitovirta (Vorstandsvorsitzender der Outokumpu Oyj) zu einer Einigung.

Folgendes wurde vereinbart:

Outokumpu prüft bis Ende Februar 2015 die technische Umsetzbarkeit der Verlagerung der Schmelzkapazitäten nach Tornio und Avesta. Dazu wird eine "Jury Produktqualität" in Abstimmung mit Betriebsrat und IG Metall einberufen, die das Ergebnis der Tests bewertet. Bei positivem Ausgang des Tests kann das Stahlwerk in Bochum frühestens nach einer Frist von sechs Monaten geschlossen werden. Die Bochumer Beschäftigten erhalten als Ausgleich eine wirtschaftliche Kompensation in voller Höhe ihrer Beschäftigung bis zum 31.12.2016 und zusätzlich eine Zahlung in Höhe von 10.000 Euro pro Mitarbeiter. Es ist weiterhin sichergestellt, dass den Beschäftigten alternative und gleichwertige Arbeitsplätze bei ThyssenKrupp, HKM oder Outokumpu angeboten werden. Kein Mitarbeiter hat einen Arbeitsplatzverlust zu befürchten.

An allen deutschen Standorten konnte der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen um fünf Jahre bis zum 31.12.2020 verlängert werden.

Am Standort Krefeld werden im ersten Schritt 108 Millionen Euro für eine Optimierung der Ferrit-Produktion investiert, davon die erste Tranche bereits in 2014. Die ursprünglich vereinbarten 244 Millionen Euro als Gesamtinvestition bleiben weiterhin bestehen und werden bei entsprechender Marktlage umgesetzt.

Von den vereinbarten 20 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung werden zunächst 9,5 Millionen Euro in 2014 investiert. Dazu werden bis zum 30. Juni 2014 konkrete Umsetzungsplanungen vorgelegt.

Die Marke Nirosta soll gestärkt werden. Konkret wurde vereinbart, dass der Markenname sowie der Name der rechtlichen Einheit „Outokumpu Nirosta GmbH“ fortbestehen und die Marke bei den Kunden genutzt wird.

Die Regelungen zum Personalübergang ThyssenKrupp, Sozialplan und Interessenausgleich bleiben unverändert.

Das vom Unternehmen angestrebte Outsourcing des Rechnungswesens ist bis Ende 2020 ausgeschlossen und wird dann erneut überprüft.

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Mit der Einigung haben wir einen monatelangen Konflikt in schwieriger wirtschaftlicher Situation beilegen können. Outokumpu hat einsehen müssen, dass man sich nicht einfach über Tarifverträge hinwegsetzen kann. Für die Beschäftigten bedeutet dies, dass sie Gewissheit über die Zukunft der Standorte und ihrer Arbeitsplätze haben. Nur mit dem Druck der Beschäftigten war diese Lösung zu erreichen."

Die Tarifkommission, die ebenfalls anwesend war, hat das Ergebnis noch am Abend mit großer Mehrheit angenommen.

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Robert Fuß

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