Pressemitteilung
10/03/2014

Beschäftigte mit Migrationshintergrund mehr qualifizieren

Die IG Metall Nordrhein-Westfalen fordert anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus Chancengleichheit für Beschäftigte mit Migrationshintergrund.

Ein Großteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund hat auf dem Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen schlechte Chancen. Eine Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes aus dem Jahr 2013 zeigt: Unternehmen qualifizieren Arbeitnehmer mit einem hohen Bildungsstand häufiger. Fast 50 Prozent aller Migranten in Nordrhein-Westfalen verfügen über keinen Berufsabschluss und etwa jeder Dritte ist atypisch beschäftigt (Quelle: Arbeitsmarktreport NRW 2012 Sonderbericht Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt). Folglich werden Beschäftigte mit Migrationshintergrund häufig bei Qualifizierungsmaßnahmen nicht berücksichtigt.

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus von 10. bis zum 23. März 2014 ruft die IG Metall Nordrhein-Westfalen Wirtschaft und Politik dazu auf, mehr gegen die Diskriminierung von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund zu unternehmen. IG Metall-Bezirksleiter NRW Knut Giesler: „Von Weiterbildung abgekoppelte Arbeitnehmer sind potenzielle Arbeitslose von morgen. Migranten machen in Nordrhein-Westfalen einen Großteil der Erwerbstätigen aus. Wer darauf verzichtet, diese Beschäftigten zu qualifizieren, verschenkt viel Potenzial“.

Jeder vierte erwerbstätige Migrant in Nordrhein-Westfalen ist unter seinem Ausbildungsniveau beschäftigt – bei den Nicht-Migranten nur jeder zehnte (Quelle: Arbeitsmarktreport NRW 2012 Sonderbericht Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt). Gerade deshalb setzen nun viele Beschäftigte auf das neue Gesetz zur „Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen“, das seit dem 1. April 2012 in Kraft ist. Das hilft den Migranten, ihrer tatsächlichen Qualifikation entsprechend eingesetzt zu werden und fair bezahlt zu arbeiten. Unternehmen andererseits können Fachkräftepotenziale im Inland ausschöpfen.

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus werden von der IG Metall Nordrhein-Westfalen dazu genutzt, um auf diese Missstände hinzuweisen und ein Umdenken einzufordern.

Annika Paulinski

IG Metall-Bezirksleitung NRW

Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf

Telefon: (0211) 45484-163

Mobil: 0160 – 533 00 95

E-Mail: annika.paulinski@igmetall.de

Internet: www.igmetall-nrw.de

Tags Pressemitteilung