Beschäftigte nicht weiter abgekoppelt
Die Tarifkommission für die Textil- und Bekleidungsindustrie hat heute in Sprockhövel das Tarifergebnis vom Vortag fast einstimmig angenommen.
Der Tarifabschluss, der in der dritten Verhandlungsrunde in Münster am 13. November 2014 erzielt werden konnte, sichert den rund 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie eine Entgelterhöhung und eine verpflichtende Altersteilzeitregelung. Für die Monate Januar bis Mai erhalten die Beschäftigten Einmalzahlungen in Höhe von 60 Euro, Auszubildende bekommen jeweils 30 Euro. Die Einmalzahlungen können je nach Situation des Betriebes gestrichen, gekürzt, verschoben oder aber verdoppelt werden.
Ab Juni 2015 steigen die Entgelte monatlich um einen tabellenwirksamen Festbetrag von 60 Euro. Arbeitgeber und IG Metall können aus wirtschaftlichen Gründen gegen eine Beschäftigungszusage die Erhöhungen teilweise oder vollständig absenken, ausgenommen sind die Erhöhungen der Auszubildenden.
Am 1. Juni 2016 erfolgt dann eine Erhöhung der Entgelte um 2,4 Prozent. Mit der Altersteilzeitregelung können zukünftig 2 Prozent aller Beschäftigten mit einem Aufstockungsbeitrag von 475 Euro monatlich Altersteilzeit in Anspruch nehmen. Das Urlaubsgeld wird jeweils im Jahr 2015 und 2016 um 2,4 Prozent erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31. Januar 2017.
Heide Schnare, IG Metall-Tarifsekretärin für die Textil- und Bekleidungsindustrie in NRW: „Die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie werden mit der Entgelterhöhung nun nicht weiter von anderen Branchen abgekoppelt. Insbesondere Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen profitieren überproportional von der Festbetragsregelung von 60 Euro. Belastete Arbeitnehmer können mit der Altersteilzeitregelung jetzt früher und würdevoll aus dem Erwerbsleben ausscheiden.“
Nach Ablauf der Friedenspflicht hatten sich in Nordrhein-Westfalen rund 6.500 Beschäftigten aus 70 Betrieben an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt nahmen im westdeutschen Bundesgebiet 12.000 Arbeitnehmer an Protestaktionen und Kundgebungen der IG Metall teil.
Annika Paulinski
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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