Für faire Tarifbedingungen und sichere Arbeitsplätze
Gegen die Pläne des ThyssenKrupp-Konzerns, massiv Personal abzubauen und Dienstleistungstätigkeiten auszulagern, gibt es heftigen Widerstand.
Über 5.000 Beschäftigte des Stahl- und Technologiekonzerns ThyssenKrupp beteiligten sich heute an drei Demonstrationszügen durch Essen. Sie protestieren damit für gesicherte Tarifbedingungen und dauerhafte Arbeitsplätze. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Zum ersten Mal droht der Konzern, Arbeitsplätze zu verlagern. Er will sich aus der Tarifbindung schleichen. ThyssenKrupp will über die rote Linie! Da will ein Vorstand die Spielregeln für Fair Play verlassen. Wer so vorgeht, bricht mit einer guten Kultur. Wer so vorgeht, der provoziert den Widerstand.“
Auf der Protestkundgebung am ThyssenKrupp-Campus ließ die IG Metall 10.000 Badeenten in den Teich. Frei nach dem Motto: „Wer hier baden geht, entscheidet nicht ThyssenKrupp“. Hintergrund ist die Ankündigung der Konzernleitung, 6.400 Arbeitsplätze weltweit - davon alleine 3.000 in Deutschland – umzustrukturieren beziehungsweise abzubauen und zu verlagern. 1.750 dieser Stellen sollen nach Polen, Essen und Berlin unter ein neues Dach ausgelagert werden, 1.500 Stellen weltweit ganz entfallen. Betroffen sind Beschäftigte aus dem Dienstleistungsbereich wie der Grundstücks- und Vermögensverwaltung, den Personalabteilungen, im Rechnungswesen sowie in der Informations- und Datenverarbeitung (IT). Christiane Benner, IG Metall-Vorstand betonte: „Hoch qualifizierte Menschen verdienen keine Auslagerung in Billigtarife – sie erwarten zu Recht, dass sie für ihre hochwertigen Tätigkeiten auch künftig gut bezahlt werden. So wie ThyssenKrupp Dienstleistungen bündeln will, kann das nur zu Qualitätsverlusten für die Kunden führen.“
Die Kürzungspläne hatte die Konzernleitung von ThyssenKrupp gegenüber dem Konzernbetriebsrat im Vorfeld angekündet. Die Absichten der Konzernleitung gehen weit über eine interne Reorganisation hinaus. Grundlegende tarifliche Bedingungen werden angegriffen. Der Konzernbetriebsrat ließ die Verhandlungen deshalb scheitern. Willi Segerath, Konzernbetriebsratsvorsitzender ThyssenKrupp: „Wir setzen mit unserem Protest ein deutliches Signal. Die Pläne der Konzernleitung nehmen wir nicht widerstandlos hin. Es ist ungerecht und unvernünftig, Arbeitsplätze abzubauen und Beschäftige in Billigtarife abzuschieben. Wer an uns sparen will, muss mit uns rechnen.“
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Wolfgang Nettelstroth
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