IG Metall-Chef Knut Giesler: "Optionszwang abschaffen"
Die Bundesmigrationskonferenz der IG Metall findet vom 3. bis 4. April 2014 unter dem Motto „Demokratie leben – Eine neue Willkommenskultur mit der IG Metall gestalten“ im IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel statt.
Rund 100 ehrenamtliche IG Metall Mitglieder, die sich bundesweit in der Migrationsarbeit der IG Metall engagieren, setzen sich mit der Integration von Migranten anhand von Themen wie Vielfalt gestalten, politische Partizipation und einem respektvollem Umgang in Betrieb und Alltag auseinander. Für IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler belegen die derzeitig stattfindenden Betriebsratswahlen, wie die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gelingen kann.
Giesler: „In den Betrieben können alle Beschäftigten, egal welchen Pass sie besitzen, aktiv und passiv ihre Interessenvertretung wählen. Schon seit vielen Jahren gibt es in zahlreichen Betriebsratsgremien erfolgreiche Betriebsräte mit Migrationshintergrund – ob mit oder ohne deutschen Pass. Sie engagieren sich täglich für die Belange aller Beschäftigten im Betrieb ohne auf die Staatsangehörigkeit zu achten.“
Die an der Bundesmigrationskonferenz Beteiligten werden sich auch mit dem neuen Gesetzesentwurf zur Optionspflicht (Möglichkeit der Doppelten Staatsbürgerschaft) von Bundesinnenminister Thomas de Mazière (CDU) auseinandersetzen. Hintergrund ist der Kompromiss von de Mazière und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), dass Migrantinnen und Migranten von der Entscheidung für eine Staatsangehörigkeit befreit sind, wenn sie sich bei Vollendung ihres 21. Lebensjahres mindestens acht Jahre gewöhnlich in Deutschland aufgehalten haben. Gleiches soll gelten, wenn sie sechs Jahre in Deutschland eine Schule besucht, ein Schulabschluss erworbenn oder eine Berufsausbildung abgeschlossen haben.
Giesler: „Der Optionszwang muss generell abgeschafft werden. Unnötige Beschränkungen sind für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund hinderlich. Die Betriebsratswahlen zeigen: Integration funktioniert am besten dort, wo die Gleichstellung von Menschen ohne jegliche Hürden umgesetzt wird.“
Diskussionsteilnehmer auf der Bundesmigrationskonferenz der IG Metall sind unter anderem IG Metall-Vorstandsmitglied Christiane Benner, NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) und der Innenressortleiter der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl.
Annika Paulinski
IG Metall-Bezirksleitung
Nordrhein-Westfalen
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