IG Metall kündigt Lohntarifvertrag
Die IG Metall rüstet sich für die Tarifrunde 2014: Sie hat den Tarifvertrag zu Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung fristgerecht zum 31. Mai gekündigt. Welche Tariferhöhung sie für die 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie fordern wird, steht noch nicht zur Diskussion. Dafür sei es zu früh, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler. Diskutiert werden Themen wie die Bekämpfung unfairer Werkverträge.
Die IG Metall hält Werkverträge nicht grundsätzlich für verwerflich. Viele Unternehmen benötigten vorübergehend Fachleute für besondere Aufgaben. Alarmierend sei es, wenn Fremdfirmen ständig im Unternehmen unterwegs sind, die Belegschaften keinen Betriebsrat habe und für sie kein Tarifvertrag gelte
Im Zusammenhang mit Werkverträgen werde "mit dem Schicksal von Menschen Schindluder getrieben", sagte der Duisburger IG Metall-Bevollmächtigte Dieter Lieske auf der Sitzung der Tarifkommission am 28. Februar in Sprockhövel. "Es ist unsere Aufgabe, den Missbrauch zu stoppen, sonst geraten unsere Tarifverträge unter Druck." Wilfried Müller, Sprecher der IG Metall-Vertrauensleute von ThyssenKrupp Steel Europe in Duisburg-Hamborn, sagte: "Wir sind alle eine Belegschaft. Ich will, dass Werkvertragsnehmer so behandelt werden wie wir. Wenn uns das gelingt, haben wir was geschafft."
Sobald mehr Klarheit über die wirtschaftliche Entwicklung der Stahlindustrie besteht, will die IG Metall ihre Entgeltforderung für die Beschäftigten in NRW, Niedersachsen und Bremen beschließen, womöglich erst im Mai, kurz vor Beginn der Tarifverhandlung.
Auf der Tagesordnung steht auch die Absicherung der Altersteilzeit und der Übernahme der Ausgebildeten.