IG Metall NRW empfiehlt Vorstand 5 bis 5,5 Prozent
Der IG Metall-Vorstand soll für die Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie einen Forderungsrahmen von 5 bis 5,5 Prozent mehr Geld empfehlen. Das hat die NRW-Tarifkommission heute in Sprockhövel beschlossen.
Der Vorstand in Frankfurt/Main spricht seine Empfehlung am Dienstag, 11. November, aus. Sie richtet sich an alle regionalen Tarifkommissionen der IG Metall, die auf dieser Grundlage die Diskussion in den Betrieben fortsetzen. Am 25. November werden die Tarifkommissionen aller IG Metall-Bezirke ihre Forderungen beschließen. Zwei Tage später, am 27. November, entscheidet abschließend der Vorstand und bestimmt die Forderungen, mit der die IG Metall bundesweit in die Tarifrunde zieht.
Die erste Tarifverhandlung in NRW findet am 15. Januar 2015 in Siegen statt. Am 28. Januar endet die Friedenspflicht; dann sind Warnstreiks möglich.
Neben der Entgeltforderung diskutierte die Tarifkommission in Sprockhövel auch zwei qualitative Forderungen: die nach Fortsetzung und Verbesserung der Altersteilzeit sowie die - erstmals erhobene - Forderung nach einer Bildungsteilzeit.
Besonders belastete Beschäftigte wie Schichtarbeiter sollen "einen vorrangigen Zugang zur Altersteilzeit erhalten", heißt es in der Beschlussvorlage, und den Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen soll die Nutzung der Altersteilzeit erleichtert werden; bei der Bildungsteilzeit geht es um eine befristete Freistellung "zum Erwerb von Schulabschlüssen und arbeitsmarktfähigen beruflichen Abschlüssen", die von Arbeitgeberseite finanziell bezuschusst werden soll.
Die Forderungsempfehlung der Tarifkommission in Sachen Entgelt (5 bis 5,5 %) setzt sich zusammen aus drei Elementen: der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsrate, die bei 1 Prozent liegt, der prognostizierten Preisentwicklung - die Europäische Zentralbank geht von einer Zielinflationsrate von 2 Prozent aus - und der sogenannten Umverteilungskomponenten (dem Abschöpfen der Gewinne) von 2 bis 2,5 Prozentpunkten. Der neue Tarifvertrag für Entgelt und Ausbildungsvergütungen soll im Januar 2015 in Kraft treten und für 12 Monate gelten. In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie sind 700.000 Menschen beschäftigt.