IG Metall ruft "Hölzer" zu betrieblichen Aktionen auf

Die zweite Tarifverhandlung für die holz- und kunststoffverarbeitende Industrie Westfalen-Lippe ist am 13. Mai in Herford nach wenigen Stunden abgebrochen worden. Die Arbeitgeber stellten nur "Gedankenspiele" an, teilte IG Metall-Verhandlungsführer Christian Iwanowski mit. Ein Tarifangebot machten sie nicht. Die IG Metall fordert für die 40.000 Beschäftigten der Branche eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent, rückwirkend ab 1. Mai.
In der ersten Tarifverhandlung hatten die Arbeitgeber erklärt, sie wollten nur den Kaufkraftverlust ausgleichen; die Inflationsrate beträgt zurzeit gut 1 Prozent. Verärgert ist die IG Metall-Tarifkommission auch darüber, dass die Arbeitgeber ständig die negative Produktivitätsentwicklung betonen. "Dafür können doch die Beschäftigten nichts", sagte der Herforder IG Metall-Sekretär Frank Branka. Das liege daran, dass "die Abläufe im Betrieb nicht stimmen". Und dafür seien die Unternehmen verantwortlich. Aus den eigenen Fehler den Beschäftigten einen Strick zu drehen, sei "unverschämt".
Ähnlich argumentiert der Betriebsratsvorsitzende von Brigitte-Küchen in Hiddenhausen, Claas Langkamp: "Würde die Arbeit besser organisiert, wäre keine Mehrarbeit erforderlich - und die Produktivität würde steigen."
Die IG Metall NRW hat für die Zeit von Montag, 19. Mai, bis Freitag, 23. Mai, zu betrieblichen Aktionen aufgerufen. "Die Arbeitgeber bewegen sich nicht, also müssen wir das tun", sagte Verhandlungsführer Iwanowski. Geplant ist, mit roten T-Shirts durch den Betrieb zu laufen, Unterschriften für die Tarifforderung zu sammeln und auf Betriebsversammlungen über die Tarifrunde zu diskutieren.
Warnstreiks sind noch nicht möglich, bis Mitte Juni herrscht Friedenspflicht.
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