IG Metall stellt Anforderungen an Politik und Unternehmen
Die IG Metall NRW forderte auf ihrer 18. Bezirkskonferenz heute in Bochum den Aufbruch zu guter und sicherer Industriearbeit 2020.
Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Abwarten gilt nicht, für gute Arbeitsplätze von morgen sind heute die Weichen richtig zu stellen. Was Betriebsräte und Vertrauensleute in den Betrieben bereits derzeit für die Sicherung und Weiterentwicklung guter Arbeitsplätze leisten, verdient höchste Wertschätzung und Unterstützung. Alternativen zu Verlagerungskonzepten und die Ausgestaltung neuer Produktionssysteme – das alles erfordert ein höchst professionelles Engagement.“
Die IG Metall erwartet von den Unternehmen, dass sie mehr in Aus- und Weiterbildung und innovative Konzepte zur Entwicklung der heimischen Standorte investieren, statt sich auf kurzfristige Renditeziele zu beschränken und prekär Beschäftigte auszunutzen. Von Land, Bund und EU erwartet die IG Metall, dass Arbeitsplätze in energieintensiven Betrieben vor Wettbewerbsnachteilen geschützt und Arbeit durch ökologische Erneuerungen gefördert wird. Zusätzliche Investitionen in eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur müssten sicherstellen, dass der Anschluss heimischer Arbeitsplätze an den Weltmarkt nicht gefährdet wird.
"Unternehmen, die sich nicht oder nur unzureichend an Aus- und Weiterbildung im Land beteiligen, riskieren die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland. Die Landesregierung nimmt ihre Verantwortung hier sehr ernst und schafft mit ihrem neuen Übergangssystem von der Schule in den Beruf beste Voraussetzungen für Fachkräftesicherung vor der eigenen Haustür“, erklärte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider auf der Konferenz in Bochum. Und weiter: "Die Unternehmen sind in der Verantwortung, dieses Angebot zu nutzen, mehr auszubilden als zuletzt und auch die Rahmenbedingungen für gesunde Arbeitsplätze zu schaffen, um Fachkräfte nicht vorzeitig zu verlieren."
Angesichts der Weichenstellungen für eine vierte industrielle Revolution („Industrie 4.0“) und der weiter zunehmenden Globalisierung von Märkten und Wertschöpfung sieht die IG Metall grundlegend neue Anforderungen an die Gestaltung industrieller Arbeit in Nordrhein-Westfalen.
Knut Giesler: „Wir fordern Unternehmen und Politik zum Dialog und zum Handeln auf. Überall da, wo neue industrielle Konzepte und Produktionssysteme erforscht, eingeführt und angewandt werden, müssen immer auch Betriebsräte und Beschäftigte einbezogen sein, mitbestimmen und mitgestalten können. Betriebe, die Leistungen durch staatliche Förderprogramme erhalten, müssen aktiv Arbeitnehmervertreter an ihren Vorhaben beteiligen. Betriebsräte sind mit immer komplexeren Aufgaben konfrontiert. Sie brauchen dafür in neuer Qualität zielgerichtete Unterstützung.
Diese Ansprüche an eine zukunftssichere Industriearbeit haben heute rund 120 Delegierte auf der Bezirkskonferenz des IG Metall-Bezirks Nordrhein-Westfalen in Bochum in einer Resolution bekräftigt.
Die IG Metall NRW vertritt die Interessen von mehr als 550.000 Mitgliedern in der Metall- und Elektro- sowie Stahlindustrie, den Branchen Textil und Bekleidung, der Holz- und Kunststoffindustrie, den IT-Unternehmen sowie den zahlreichen Fachzweigen des Metall-Handwerks. Im vergangenen Jahr 2013 wurde mit über 22.000 Neuaufnahmen der Organisationsgrad in den Betrieben dieser Branchen leicht gesteigert.
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Wolfgang Nettelstroth
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