IG Metall will gute Entgelte und Fairness bei Werkverträgen
Die Mitglieder der IG Metall-Tarifkommission für die nordwestdeutsche Stahlindustrie diskutierten heute im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel über ihre bisherigen Erfahrungen mit Fremdfirmeneinsätzen, die wirtschaftliche Situation der Branche sowie der einzelnen Betriebe.
Zudem geht es darum, den demographischen Wandel in der Stahlindustrie weiter zu gestalten. Hierzu soll die Altersteilzeit fortgeführt, die Beschäftigung abgesichert sowie die Übernahme der Auszubildenden weiter geregelt werden.
Die IG Metall will in der nordwestdeutschen Stahlindustrie sicherstellen, dass alle Beschäftigten der Stahlindustrie zu fairen Bedingungen arbeiten können, auch wenn sie für Fremdfirmen und per Werkvertrag tätig sind. Anstelle der Personalabteilungen sind in der Regel bisher ausschließlich die Einkaufsabteilungen der Unternehmen für Werkverträge zuständig. Damit fehlen vielfach den Betriebsräten grundlegende Informationen über Umfang und Art der Tätigkeiten sowie die Arbeitsbedingungen.
Knut Giesler, Verhandlungsführer für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen und Bezirksleiter in NRW: „Wir erwarten, dass der Einsatz von Werkvertragsnehmern über die Personalabteilungen der Betriebe erfolgt. Betriebsräte müssen über Einsatzplanungen vollständig informiert werden und mitbestimmen können. Die Stahlindustrie muss faire Arbeitsbedingungen sichern. Zu qualitativ hochwertigen Produkten, effizienten Dienstleistungen und nachhaltig arbeitenden Betrieben gehören faire Beschäftigungsverhältnisse“.
In der Praxis geht es zum Beispiel um die Kontrolle von Arbeitszeiten, Arbeitssicherheit, Mehrarbeitsstunden, Beschwerdemöglichkeiten für Werkvertragsnehmer sowie weitere Tarifstandards, deren Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten.
Die Höhe einer Forderung zur Steigerung der Löhne und Gehälter für die 75.000 Beschäftigten wird voraussichtlich erste Ende Mai diskutiert, wenn die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2014 und für das Jahr 2015 besser einzuschätzen ist. Die Stahlwerke sind ausgelastet, während der Preiswettbewerb sich verschärft hat. Die Prognose ist, dass die Umsätze langsam mit der zunehmenden Nachfrage in Europa steigen werden.
Die nächste Sitzung der Tarifkommission findet am 21. Mai 2014 in Sprockhövel statt. Die Jugendtarifkommission trifft sich bereits am 7. Mai 2014 in Sprockhövel.
Annika Paulinski
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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