Stahl
07/05/2014

Jugendvertreter beschließen Forderungsempfehlung

Die Jugend- und Auszubildendenvertreter (Javis) der Stahlbetriebe in Nordwestdeutschland haben im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel über mögliche Tarifforderungen beraten.

Einstimmig sprachen sie sich dafür aus, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden, die im Tarifvertrag Beschäftigungssicherung geregelt ist, erneut abzuschließen. Die Regelung zur unbefristeten Übernahme war ursprünglich vor zwei Jahren geschlossen worden und läuft noch in diesem Jahr aus. Bei den Berichten aus den Betrieben wurde deutlich, dass an der Umsetzung der unbefristeten Übernahme noch gearbeitet werden muss. In den wenigstens Stahlwerken erfolgt generell eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden. Bei ThyssenKrupp Steel Europe AG beispielsweise wird ein Teil der Ausgelernten befristet für ein Jahr über die PEAG Personal GmbH beschäftigt, jedoch weiterhin im eigenen Betrieb eingesetzt. In Zukunft wollen die jungen IG Metaller gemeinsam mit Betriebsräten den Finger noch stärker in die Wunde legen. Klaus Löllgen, Tarifsekretär der IG Metall Nordrhein-Westfalen: „Die Arbeitgeberseite beklagt, dass die Rente mit 63 Jahren den Fachkräftemangel verschärft. Dann sollte es doch kein Problem für die Geschäftsleitungen sein, gut ausgebildeten jungen Menschen eine echte Perspektive zu bieten“.

Bezüglich der Forderung zur Erhöhung der Ausbildungsvergütungen waren sich die Jugend- und Auszubildendenvertreter einig. Sie soll sich an der Forderung zur Erhöhung der Löhne und Gehälter orientieren. Dabei legten die jungen Gewerkschafter jedoch eine Besonderheit fest: Alle Auszubildenden sollen, unabhängig vom Ausbildungsjahr, die gleiche Erhöhung erhalten. Als Maßstab soll hier das vierte Ausbildungsjahr genommen werden. Das bedeutet: Jeder Auszubildende erhält real soviel mehr Vergütung wie ein Auszubildender im vierten Ausbildungsjahr. Marc Otten, Bezirksjugendsekretär der IG Metall Nordrhein-Westfalen: „Mit dieser Variante können die Ausbildungsvergütungen der Auszubildenden überproportional steigern. Die Ausbildungsvergütungen der verschiedenen Ausbildungsjahre könnten so stärker angeglichen werden“.

Schon jetzt haben die die Jugend- und Auszubildendenvertreter der Stahlbetriebe in Nordwestdeutschland beschlossen, die IG Metall-Jugendkampagne „Revolution Bildung“ stärker in die nächste Tarifrunde einzubinden. Hinter der Kampagne steht die Erkenntnis, dass Bildung Persönlichkeitsentwicklung ist und zu Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität befähigt. Bildung macht eine Demokratie stark, Arbeit produktiv und eine Gesellschaft zukunftsfähig. Das erste Treffen wird hier am 22. Oktober 2014 stattfinden.

Die Forderungsempfehlungen für die aktuelle Stahltarifrunde werden die Jugend- und Auszubildendenvertreter den Tarifkommissionsmitgliedern am 21. Mai 2014 vorstellen. Die Tarifkommissionmitglieder werden dann entscheiden, welches Forderungspaket sie an den IG Metall-Vorstand empfehlen werden.

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