Pressemitteilung
23/05/2014

Konzernumbau und Alstom-Deal bedrohen Arbeitsplätze

Über 2000 Beschäftigte vom Siemens-Standort in Krefeld sowie aus 15 weiteren Siemens-Standorten und Niederlassungen in NRW haben sich heute zu Protestaktionen mit einer Demonstration und Kundgebung vor dem Krefelder Werk versammelt.

Ihr Motto: „One Siemens. Aber mit allen“. Der Protest richtet sich gegen Planungen der Geschäftsführung, die zur Bedrohung für Standorte und Arbeitsplätze werden können. Zentrale Forderung von IG Metall und Betriebsrat ist eine tragfähige Deutschlandstrategie, die eine nachhaltige Perspektive für den Leitmarkt Deutschland und damit für alle Beschäftigten eröffnet.

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen: "Wir fordern den Erhalt der Arbeitsplätze an allen Siemens-Standorten in Deutschland, egal ob dort Züge oder Dampfturbinen produziert werden. Werke und Arbeitsplätze dürfen nicht zum Tauschobjekt bei den Verhandlung mit Alstom werden. Dazu wollen wir Garantien von Seiten der Geschäftsleitung. Wir halten es für unverantwortlich, Standorte und Geschäftsfelder zur Disposition zu stellen, einzig um überzogene Gewinnziele bei Siemens zu erreichen. Mensch vor Marge – das muss die Devise sein.“

Andreas Wendland, Betriebsratsvorsitzender von Siemens Bocholt und ehrenamtliches Mitglied im IG Metall-Vorstand erklärte auf der Kundgebung: „Vor kurzem war die Produktion von Schienenfahrzeugen laut Aussage der Geschäftsleitung noch eine Kernkompetenz, und jetzt wird sie als Tauschobjekt angeboten. Die Beschäftigten in Krefeld fühlen sich, als ob sie bei Monopoly von der Schlossallee auf die Badstraße zurückfallen.“

Hintergrund der Aktionen ist die „Vision 2020“ bei Siemens:

-Das Einsparziel von einer Milliarde Euro soll durch die Straffung der Unternehmensstruktur erreicht werden, auf Kosten der Beschäftigten in vier Sektoren und sieben Divisionen.

-Siemens geht zunehmend zum Bahngeschäft auf Distanz, und zwar unabhängig von einem möglichen Deal mit Alstom.

-Wenn der Siemens/Alstom-Deal zustande kommt, müsste die Energiesparte von Alstom integriert werden. Die Folgen sind noch kaum abzuschätzen.

-Die Hörgerätesparte S.A.T. soll an die Börse gehen. Für viele SiemensianerInnen bedeutet das eine äußerst ungewisse Zukunft.

-Healthcare soll "Unternehmen im Unternehmen" bleiben. Das erinnert an Parallelen zu früheren Bereichen, die heute nicht mehr bei Siemens sind - was heißt es also für die Zukunft?

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Wolfgang Nettelstroth

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